Rechtliche Grenzen und Freiräume zur Umsetzung eines landesweiten Stoffstrommanagements

Die Preise für viele industrierelevante Rohstoffe sind vor allem seit Beginn des neuen Jahrhunderts drastisch gestiegen. Allein zwischen 2000 und 2005 haben sich die Weltmarktpreise für importierte Rohstoffe im Euro-Raum um über 80 % verteuert. Dieser Trend setzt sich auch aktuell fort. Als rohstoffarmes Land ist Deutschland vom Import vieler Rohstoffe abhängig. Da ein Großteil der Wertschöpfung und der Arbeitsplätze unmittelbar mit dem industriell-gewerblichen Sektor im Zusammenhang steht, ist Deutschland direkt von dieser Preisentwicklung betroffen. Für den BDI war dies im Frühjahr 2007 ein Anlass dazu, auf einem Rohstoffkongress die Notwendigkeit und die Bedeutung einer ressortübergreifenden strategischen Rohstoffpolitik zu betonen.

Infolge eines weiteren dramatischen Anstiegs des weltweiten Rohstoffbedarfs wird die Etablierung einer auf Ressourceneffizienz ausgerichteten Kreislaufwirtschaft zur Überlebensstrategie. Das Instrument zur Etablierung einer solchen Kreislaufwirtschaft ist das Stoffstrommanagement. Die Abfallwirtschaft ist Teil der Kreislaufwirtschaft und wird sich deshalb zu einer Rohstoffwirtschaft weiterentwickeln. Eine wichtige Grundlage dafür ist die konsequente Einhaltung des Deponierungsverbots für verwertbare beziehungsweise behandlungsbedürftige Abfälle. Entscheidend aber ist die Einsicht in den wirtschaftlichen Nutzen eines systematischen Stoffstrommanagements. Auch die öffentliche Abfallentsorgung muss sich dieser Herausforderung stellen, indem sie sich strikt am Maßstab der Ökoeffizienz ausrichtet.



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: 20. Kasseler Abfallforum-2008 (April 2008)
Seiten: 13
Preis: € 6,50
Autor: MinDirig. a. D. Prof. Dr. Gottfried Jung
 
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