Aktuell wird die bundesdeutsche Wirtschaft von einer positiven Grundstimmung geprägt. Vielerorts ist vom lang ersehnten Aufschwung die Rede und viele wirtschaftliche Eckdaten bestätigen dieses. Jeder möchte natürlich teilhaben an diesen positiven Entwicklungen und so ist es nicht zufällig, dass aktuell auch eine Reihe von Tarifpartnern um höhere Löhne und Gehälter für Beschäftigte ringen. In der Abfallwirtschaft wird der Tarifkonflikt noch durch die Mindestlohndiskussion verstärkt, sodass im Rahmen dieser Auseinandersetzungen auch dem Image dieser Branche noch einiges bevor steht. Mögliche Bestreikungen der Betriebe, insbesondere der kommunalen Abfallwirtschaftsbetriebe, könnten das mühevoll aufgebaute positive Image wieder arg beschädigen.
Während sich in der Bundesrepublik positive wirtschaftliche und arbeitsmarktpolitische Entwicklungen abzeichnen, werden in der globalisierten Welt immer häufiger Horrorszenarien konstruiert, die nicht nur zum Nachdenken, sondern zu einem kompletten Umdenken anregen, soweit es um die "Ausbeutung und Belastung" der Umwelt geht. Rasante wirtschaftliche Entwicklungen in Asien, Indien und Südamerika führen zu einem enormen Bedarf an Rohstoffen und Energie. Nicht nur massive Preissteigerungen bei Öl, Gas und Kohle sowie Stahl und Edelmetallen bestätigen diese Entwicklungen, sondern auch aktuelle Erfahrungen, z. B. bei der Beschaffung von Müllfahrzeugen und Ersatzteilen, bei der man mit langen Lieferfristen zu kämpfen hat. Es gibt einen enormen Bedarf an Rohstoffen, sodass automatisch der Wiederverwertung und dem Recycling von Gütern wachsende Bedeutung zukommt. (RRR) "Reduce, Reuse, Recycling" hat als Schlagwort "3R" Einzug in die Branche der Abfallwirtschaft gehalten. Neben diesen abfallwirtschaftlichen Maßen wird dem "Urban Mining" große Bedeutung zukommen, da in den Städten enorme Schätze an Materialien lagern bzw. schlummern. Allein der Metallwert der nicht genutzten und noch nicht entsorgten Handys in der Bundesrepublik wird auf über 60 Millionen Euro geschätzt.
Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH |
Quelle: | 20. Kasseler Abfallforum-2008 (April 2008) |
Seiten: | 14 |
Preis: | € 7,00 |
Autor: | Prof. Dr.-Ing. Rüdiger Ulrich Siechau |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der
Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.
Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.
Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Deutschland im internationalen Vergleich - Spitzenplatz oder nur noch Mittelmaß?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Neben der Umstellung der künftigen Energieversorgung auf ein zu 100 % erneuerbares Energiesystem ist die Abfall- und Kreislaufwirtschaft die zweite zentrale Säule im Rahmen der globalen Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft.