Was kann die Abfallwirtschaft zum Klima- und Ressourcenschutz beitragen?

Die Abfallwirtschaft leistet einen enormen Beitrag zum Klimaschutz und zur volkswirtschaftlichen Ressourcenproduktivität. Die schädlichen Emissionen sind zudem weitgehend im Griff und moderne Infrastruktur ist flächendeckend vorhanden – sehen wir von einigen Zwischenlagern ab. Die Umsetzung der Abfallablagerungsverordnung und hohe Verwertungsquoten zeigen, dass nachhaltige Abfallwirtschaft möglich ist. Das duale Entsorgungssystem von Wirtschaft und Kommunen hat sich bewährt.
Also alles in bester Ordnung? Nein!

Eine moderne Abfallwirtschaft ist Klima- und Ressourcenschutz gleichermaßen. Die abfallwirtschaftliche Neuausrichtung Deutschlands hat dazu geführt, dass die jährlichen Emissionen von klimarelevanten Gasen auf der Basis von CO2-Äquivalenten um nahezu 46 Millionen Tonnen reduziert werden konnten. Aktuell sind das mehr als 20 % der in der Bundesrepublik seit 1990 erreichten Minderung der Gesamtemissionen klimarelevanter Gase. Bis 2020 gibt es weiteres Potenzial von mehr als 5 Millionen Tonnen. Die verschiedenen abfallwirtschaftlichen Maßnahmen tragen neben der erheblichen Reduzierung von Treibhausgasen auch zur Ressourcenschonung bei, z. B. bei fossilen Energieträgern, Eisen- und Nichteisenmetallen, Ausgangsstoffen für die Kunststoff-, Papier- und Glasherstellung sowie mineralische Rohstoffen. Das Zeitalter billiger Rohstoffe und Materialien ist endgültig vorbei. Ressourcenschonung, Effizienzsteigerung und Kreislaufwirtschaft sind heute angesichts der knapper und teurer werdenden Rohstoffe und des weltweit stetig steigenden Bedarfs, insbesondere in den Schwellenländern wichtiger denn je. Die globalen Herausforderungen des Ressourcen- und Klimaschutzes sind enorm und nicht nur in ökologischer, sondern auch zunehmend auch sozialer und ökonomischer Natur. Die Abfallwirtschaft kann als ein wesentlicher Sektor einen großen Beitrag dazu leisten, diese Herausforderungen zu bewältigen.



Copyright: © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH
Quelle: 20. Kasseler Abfallforum-2008 (April 2008)
Seiten: 10
Preis: € 5,00
Autor: MinDir Dr. Helge Wendenburg
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.

Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.