Der elektrische Netto-Wirkungsgrad, der sich realistisch für eine Neubau-MVA darstellen lässt, beträgt etwa 30%. Hierbei handelt es sich um einen technisch plausiblen Wert, der bei einer üblichen und wirtschaftlich notwendigen Betriebssicherheit und Verfügbarkeit erreicht werden kann.
Die entsprechende Technologie ist erstmalig in der HR AVI in Amsterdam umgesetzt worden. Noch höhere Wirkungsgrade wären bereits heute möglich. Allerdings steigen die Kosten überproportional, insbesondere in Folge von Kesselverschleiß und Produktionsausfall oder durch die entsprechend teuren Gegenmaßnahmen.
Typische derzeitig betriebene Müllverbrennungsanlagen mit entsprechend komplexer Abgasreinigung erreichen elektrische Netto-Wirkungsgrade von etwa 18 bis 22%. Zum Vergleich wird bewusst der elektrische Netto-Wirkungsgrad als Bezugsgröße herangezogen, da sich diese Werte konkret umschreiben und gut vergleichen lassen. Für die wünschenswerte Kraft-Wärmekopplung sind Prüfungen des Einzelfalles nötig, da sich die individuellen Randbedingungen hier besonders stark auswirken und rein zahlenmäßige Vergleiche verfälschen. Die politisch aufgestellten Formeln zur Bezeichnung des Wirkungsgrades sind völlig unzureichend.
Nachfolgend soll über die ersten Betriebserfahrungen der HR AVI berichtet werden, deren vorläufige Übernahme nach erfolgreichem Probebetrieb am 01.08.2007 erfolgte. Dazu sollen zunächst die wesentlichen verfahrenstechnischen Lösungen zur Wirkungsgradsteigerung kurz erläutert werden.
Copyright: | © Veranstaltergemeinschaft Bilitewski-Faulstich-Urban |
Quelle: | 13. Fachtagung thermische Abfallbehandlung (März 2008) |
Seiten: | 14 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dipl.-Ing. Jörn Wandschneider |
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