Zahlreiche Institute haben Studien zu Mengen und Qualitäten von Kunststoffabfällen, aber auch zum Thema der Kosten und des ökologischen Nutzens verschiedener Optionen für die Verwertung von Altkunststoffen erstellt. Viele Unternehmen im Bereich der Abfallwirtschaft haben innovative Systeme und Anlagen errichtet oder geplant, die Kunststoffabfälle erfassen, sortieren und aufbereiten und auf hohem technischen Standard verwerten.
Auch verschiedene Maßnahmen des Gesetzgebers haben dazu geführt, dem Thema Kunststoffabfall immer wieder Beachtung zu schenken. Hier gibt es jedoch kein einheitliches europäisches Vorgehen (Abb. 1) [OECD Eurostat 2004]. Durch die österreichische Deponieverordnung ist das Deponieren von Kunststoffabfällen ab 2004 beziehungsweise in einigen Regionen ab 2009 nicht mehr gestattet. Daraus resultierte sowohl ein gewisser Bedarf an Verwertungskapazitäten, als auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für verschiedene Formen der Kunststoffverwertung. Parallel zur Umsetzung der Deponieverordnung wird die Sammlung von Kunststoffverpackungen aus Haushalten nach und nach auf stofflich gut verwertbare Fraktionen konzentriert, wodurch wieder mehr Kunststoffverpackungen in den Restmüll gelangen. Zusätzlich steigen auch die Mengen an Kunststoffabfällen aus den Bereichen Bau und Elektro/Elektronik an.
In den EU-Direktiven zu Verpackungsabfällen, Altautos und Elektroaltgeräten ist derzeit für Kunststoffe Recycling verschieden definiert. In der derzeit in Ausarbeitung befindlichen Revision der europäischen Abfallrahmenrichtlinie ist das Thema der Definition von Recycling ebenfalls angesprochen worden. Der Diskussionsprozess ist jedoch bis- her zu keinem Ergebnis gekommen. Festlegungen jeder Art werden jedenfalls massiven Einfluss auf die Bewirtschaftung von Kunststoffabfällen in Europa haben. Jedenfalls ist nach derzeitigem Wissensstand zu bezweifeln, dass die Recyclingquoten der EU-Direktiven zu Altfahrzeugen (Abb. 2) und Elektroaltgeräten im Rahmen von positiven Kosten-Nutzen-Bilanzen erfüllt werden können, wenn im Bereich der Kunststoffverwertung nur sortenreine werkstoffliche Verwertung als Recycling angesehen würde.
| Copyright: | © Veranstaltergemeinschaft Bilitewski-Faulstich-Urban |
| Quelle: | 13. Fachtagung thermische Abfallbehandlung (März 2008) |
| Seiten: | 14 |
| Preis: | € 0,00 |
| Autor: | Dipl.-Ing. Thomas-Heinz Bürgler |
| Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.
Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.
In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.