Optimierte Biogasgewinnung aus bioverfügbaren Stoffen

Die Gewinnung von Biogas aus nachwachsenden Rohstoffen (NawaRo) – bevorzugt aus Maissilage, Gras und Getreide – ist durch die Wirkung der jüngsten Novellierung des EEG in Deutschland wirtschaftlich attraktiv geworden. Das führt zu einem rapiden Aufschwung der Biogasbranche.
Die technologische hat allerdings mit der wirtschaftlichen Entwicklung nicht Schritt halten können. Die Technik der Vergärung nachwachsender Rohstoffe basiert im Wesentlichen noch auf der Vergärung von Gülle, wobei zerkleinerte NawaRo’s als sogenannte Co-Substrate zugemischt werden. Nur sehr zögerlich werden auch Anlagen für die ausschließliche Vergärung von NawaRo errichtet und betrieben (z.B. BEKON, LOOK, Schmack), jedoch wurden bei diesen Verfahren wesentliche Prozessparameter der konventionellen Nassvergärung beibehalten und bei näherer Analyse wird festgestellt, dass auch diese Anlagen zumindest in der Anfahrphase, oft aber auch während des Betriebes mit Gülle als Stütz- oder Basissubstrat betrieben werden.

Zweistufige Prozesse haben bei der Optimierung der Biogasprozesse erhebliche Vorteile, die von der Optimierung der einzelnen Stufen bis zur Steuerung und Regelung des Prozesses reichen. Für die Praxis sind dabei insbesondere die hohe Prozessstabilität und die verhältnismäßig leichte Anpassbarkeit auf neue wechselnde Substrate von Bedeutung. Da die Hydrolyse der intensitätsbestimmende Teilprozess ist, steht die Optimierung der Prozessparameter der Hydrolyse im Vordergrund der gegenwärtigen Forschungsarbeiten. Die Zweistufigkeit gestattet die Ausnutzung des verfahrenstechnischen Optimierungspotentials und erschließt auch weitere potentielle Substrate für die Erzeugung von Biogas. Der Lehrstuhl Abfallwirtschaft ist Projektpartner im BioGas Crops Network, eines Verbundprojektes des BMBF mit zehn wissenschaftlichen Einrichtungen der Bundesrepublik, und führt in diesem Rahmen die Optimierungsuntersuchungen für die Gewinnung von Biogas aus verschiedenen nachwachsenden Rohstoffen durch.



Copyright: © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH
Quelle: Energie aus Abfall 3 (2007) (September 2007)
Seiten: 17
Preis: € 0,00
Autor: Prof. Dr.-Ing. habil. Günter Busch
Marko Burkhardt
Dipl.- Ing. Marko Sieber
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Europäische Rechtsvorgaben und Auswirkungen auf die Bioabfallwirtschaft in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Bioabfälle machen 34 % der Siedlungsabfälle aus und bilden damit die größte Abfallfraktion im Siedlungsabfall in der EU. Rund 40 Millionen Tonnen Bioabfälle werden jährlich in der EU getrennt gesammelt und in ca. 4.500 Kompostierungs- und Vergärungsanlagen behandelt.

Vom Gärrest zum hochwertigen Gärprodukt - eine Einführung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Auch mittel- bis langfristig steht zu erwarten, dass die Kaskade aus anaerober und aerober Behandlung Standard für die Biogutbehandlung sein wird.

Die Mischung macht‘s - Der Gärrestmischer in der Praxis
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Zur Nachbehandlung von Gärrest aus Bio- und Restabfall entwickelte Eggersmann den Gärrestmischer, der aus Gärresten und Zuschlagstoffen homogene, gut belüftbare Mischungen erzeugt. Damit wird den besonderen Anforderungen der Gärreste mit hohem Wassergehalt begegnet und eine effiziente Kompostierung ermöglicht.