Erfahrungen mit landwirtschaftlichen Biogasanlagen

In den letzten Jahren ist das Interesse in der Landwirtschaft an der Produktion von Biogas sprunghaft gestiegen, da mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) wirtschaftliche Rahmenbedingungen geschaffen wurden, durch welche sich die Wertschöpfung über Bioenergie zu einer langfristig sicheren Einkommensquelle entwickeln konnte. Insbesondere seit Einführung des Biomassebonus entwickelt sich die Biogaserzeugung zunehmend zu einem eigenständigen Betriebszweig der Landwirtschaft. Gleichzeitig zeigt die Energiewirtschaft steigendes Interesse an der dezentralen Stromerzeugung und Gaseinspeisung und betreibt in Kooperation mit der Landwirtschaft Biogasanlagen.

Für die Landwirtschaft immer wichtiger werden aber auch Nebeneffekte, da mit der anaeroben Behandlung von Gülle und Festmist Geruchs- und Methanemissionen vermieden werden und infolge der verbesserten Nährstoffverfügbarkeit sowie der verminderten Ätzwirkung der Gärreste eine pflanzenbedarfsgerechte Düngung unter Einsparung von Mineraldünger möglich wird. Für den Klimaschutz spielt die landwirtschaftliche Biogaserzeugung eine wichtige Rolle, da kein anderes Konversionsverfahren bei Einsatz nachwachsender Rohstoffe eine vergleichbar hohe flächenspezifische Energieausbeute ermöglicht und kein anderer erneuerbarer Energieträger im Wärme-, Strom- und Kraftstoffsektor so universell eingesetzt werden kann.

Derzeit werden über 3.800 landwirtschaftliche Biogasanlagen in Deutschland betrieben, so dass umfangreiche Erfahrungen bei Einsatz unterschiedlicher Substrate und Anwendung verschiedenartiger Biogas-Verfahren und Betriebsweisen vorliegen. Diese werden in den folgenden Kapiteln näher betrachtet und kritisch diskutiert.



Copyright: © Verlag Abfall aktuell
Quelle: Band 31 - Deponietechnik 2008 (Februar 2008)
Seiten: 15
Preis: € 6,00
Autor: Peter Weiland
 
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