Einbau von MBA-Material - Anforderungen, Monitoringmaßnahmen, Emissionen, Erfahrungen

Seit 01.06.2005 gelten die Anforderungen der Abfallablagerungsverordnung (AbfAblV, 2001) / TA Siedlungsabfall (TASi, 1993) ohne die Möglichkeit einer Ausnahme, wie das in der langen Übergangsfrist seit Erscheinen der TASi im Jahr 1993 möglich war. Die Anforderungen an eine geringe Eluierbarkeit der einzulagernden Stoffe, um dem Anhang 2 der AbfAblV zu genügen, verlangen eine intensive Aufbereitung von Abfällen. Diese zieht auch signifikant veränderte Materialeigenschaften nach sich. Die Veränderungen in den mechanischen und hydraulischen Eigenschaften des Materials erfordern eine darauf angepasste Einbautechnik, die mittels geotechnischer Untersuchungen regelmäßig zu überprüfen ist.

Das MBA-Material unterscheidet sich in seinen Eigenschaften erheblich von natürlichen Böden. Daher können die in der Bodenmechanik geltenden Gesetzmäßigkeiten wie auch die Versuchstechnik nicht direkt übertragen werden. Die Art und Weise der Klassifikation von Materialien und deren Untersuchung kann jedoch in Anlehnung an die in der Bodenmechanik entwickelten Versuchstechniken durchgeführt werden. Alle verwendeten Versuche zur Klassifizierung, zur Überprüfung der Verdichtbarkeit sowie zur Bestimmung des mechanischen und hydraulischen Verhaltens im eingebauten Zustand müssen jedoch jeweils kritisch überprüft werden, ob sie den Materialeigenschaften angemessen sind. Die Ergebnisse einer sorgfältigen Anpassung der Labor- und Feldversuche an das MBA-Material sind in einer von der Arbeitsgemeinschaft Stoffspezifische Abfallbehandlung ASA, Ennigerloh, herausgegebenen Publikation zusammengefasst.

Mittlerweile liegen Versuchsreihen aus der Regelüberwachung über einen Zeitraum von 2,5 Jahren vor, die in ersten Ansätzen im Hinblick auf die zeitliche Variabilität der Materialeigenschaften bewertet werden können. Weiterhin können aus den Erfahrungen mit dem Deponiebetrieb Aussagen zu den Rest-Emissionen abgeleitet werden.



Copyright: © Verlag Abfall aktuell
Quelle: Band 31 - Deponietechnik 2008 (Februar 2008)
Seiten: 14
Preis: € 5,60
Autor: Dr. Winfried Entenmann
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Verfassungsrechtliche Erfordernisse der Biodiversitätssicherung nach der Klimaschutzentscheidung des BVerfG
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Angesichts von drei miteinander verflochtenen tiefgreifenden Umweltkrisen - der Klimakrise, der Biodiversitätskrise und der weiterhin bestehenden Krise der Umweltverschmutzung - wird nach wirksamen politischen Ansätzen gesucht, den Problemen zu begegnen. In globaler Perspektive am ambitioniertesten - weil allumfassend - ist bislang die Transformationsstrategie des 'EuropeanGreenDeal' der EU-Kommission,1 die allerdings selbst in Schwierigkeiten geraten ist, sichtbar etwa in Kompromissen bei der Luftreinhaltepolitik, dem Zögern in der Weiterentwicklung der Chemikalienpolitik oder der Anerkennung fragwürdiger Risikotechnologien, wie etwa der Atomenergie, als Nachhaltigkeitsinvestition im Rahmen der EU-Taxonomie-Verordnung.

Möglichkeiten und Grenzen der Verfahrensbeschleunigung in Krisenzeiten durch Einschnitte bei UVP und SUP
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Dass Planungs- und Genehmigungsverfahren in Deutschland zu lange dauern, ist kein Geheimnis. Auch Jahrzehnte nach der Einleitung noch nicht abgeschlossene Großprojekte sind eher die Regel als die Ausnahme. Insbesondere die Klimakrise und die durch den Angriffskrieg der Russischen Föderation auf die Ukraine ausgelöste Energieversorgungskrise erfordern eine möglichst rasche Planung, Genehmigung und Umsetzung der benötigten Energieinfrastrukturvorhaben.

Meeresschutz und Klimawandel
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2024)
Zum Gutachten des Internationalen Seegerichtshofs im Fall 'Climate Change and International Law'