MBA mit Trockenvergärung am Beispiel Entsorgungszentrum Pohlsche Heide

Bereits 1999 hat man sich im Kreis Minden-Lübbecke entschieden, auf dem Gelände der Deponie Pohlsche Heide eine MBA zu errichten. Da damals noch keine AbfAblV existierte, musste bei der NRW-Landesregierung eine Sondergenehmigung eingeholt werden.

Die MBA Pohlsche Heide im NRW-Kreis Minden-Lübbecke in direkter Nachbarschaft zum Kreis Diepholz wurde dann im April 2005 in Betrieb genommen. Auch aufgrund der positiven Erfahrung mit der MBA des Kreises Diepholz in Bassum wurde auf der Pohlschen Heide als erster Schritt der biologischen Behandlung eine Trockenvergärung nach dem Dranco-Verfahren für einen Teilstrom des biologischen Anteils vorgesehen.

Man entschied sich für eine Teilstromvergärung, um damit auf eine Entwässerung des Materials verzichten zu können.

Außerdem kann man den Bypass so auslegen, dass möglichst die Störstoffe, wie Steine und Glas an der Vergärung vorbei, direkt zur Rotte gehen. Zusätzlich hat man den Vorteil, dass auch in der Rotte noch genügend Potenzial für die erforderliche biologische Aktivität vorhanden ist.

Dieses Konzept hat sich durchaus bewährt. Mit dem aus der Vergärung gewonnenem Gas können die RTO und ein BHKW mit 500 kW betrieben werden. Nach der Vergärung ist noch eine 7-wöchige Nachrotte in Tunneln erforderlich, um die Anforderungen der Abfallablagerungsverordnung sicher zu erreichen.



Copyright: © Verlag Abfall aktuell
Quelle: Band 31 - Deponietechnik 2008 (Februar 2008)
Seiten: 15
Preis: € 0,00
Autor: Dipl.-Ing. Burkart Schulte
 
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