Methanoxidation an der Deponieoberfläche

In den letzten Jahren hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Deponiegasemissionen nicht nur wegen der mit ihnen einhergehenden Explosionsgefahr und Geruchsbelästigung vermieden werden sollten, sondern vor allem wegen des Beitrags des darin enthaltenen Methans zum Klimawandel. Obgleich der Beitrag deponiebürtigen Methans zur gesamten vom Menschen verursachten Verstärkung des Treibhauseffekts lediglich etwa 3 Prozent beträgt, stellen Deponien eine der größten anthropogenen Methanquellen dar. Die Verminderung von Methanemissionen stellt einen besonders wirksamen Beitrag zum Klimaschutz dar, da dieses Gas ein hohes Treibhausgaspotenzial und gleichzeitig eine kurze atmosphärische Lebensdauer hat, sodass sich die Emissionsreduzierungen bereits nach relativ kurzer Zeit auswirken.

Die wirksamste Maßnahme zur Verminderung von Methanemissionen aus Deponien stellt die Einrichtung eines Systems zur aktiven Deponiegasabsaugung mit anschließender Verbrennung mit oder ohne Energierückgewinnung dar. Obgleich auf diese Weise die Erfassung von bis zu 90 % des gebildeten Deponiegases erreicht werden kann, sind die Wirkungsgrade der aktiven Entgasung in der Praxis oft deutlich geringer. Dies gilt besonders während der Einlagerungsphase und in der Zeit vor Aufbringung einer endgültigen Abdichtung auf die Deponieoberfläche - also gerade in der Zeit der höchsten Deponiegasproduktion. Darüber hinaus ist der Betrieb von Gasmotoren oder Fackeln auf Deponien nicht unbegrenzt möglich, da für diese Verfahren bestimmte Mindestanforderungen an die Menge und Methankonzentration des anfallenden Deponiegases erfüllt sein müssen. Gleichwohl können die Restgasemissionen derartiger Deponien noch erheblich sein.



Copyright: © Verlag Abfall aktuell
Quelle: Band 31 - Deponietechnik 2008 (Februar 2008)
Seiten: 18
Preis: € 0,00
Autor: Dr. Julia Gebert
Dr.-Ing. Jan Streese-Kleeberg
 
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