Biogas: Modellprojekt in Baden-Württemberg

Die Erzeugung von Biogas aus nachwachsenden Rohstoffen (NaWaRo) hat nach Novellierung des Erneuerbare- Energien-Gesetzes (EEG) im Jahr 2004 einen rasanten Anstieg erfahren. So hat sich die Zahl der Biogasanlagen nach Angabe des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) vom Jahr 2000 bis Ende 2006 mehr als verdreifacht. Anfang 2008 sollen in Deutschland etwa 3.900 Biogasanlagen mit einer installierten elektrischen Erzeugungsleistung von ca. 1.300 MW in Betrieb sein [1]. Die Entwicklung ist in Abbildung 1 dargestellt.

In der Biogasanlage soll das dort erzeugte Biogas auf Erdgasqualität aufbereitet und danach ins Netz der ESW eingespeist werden.
Die Zusammenarbeit zwischen Landund Erdgaswirtschaft kam vor allem aufgrund folgender Überlegungen zustande:
- meist keine Möglichkeit der Wärmenutzung am Standort der Biogasanlage
- Wärmeanfall über das ganze Kalenderjahr, Wärmenutzung zumeist nur im Winterhalbjahr
- Wärmetransport über Fernwärmeleitungen zumeist nicht wirtschaftlich
- Transport von Gas über Leitungssystem gegenüber dem Transport von Wärme einfacher, kostengünstiger und verlustfrei durchzuführen
- Nutzung vorhandener Gasnetze als Speicher auch in verbrauchsarmen Zeiten
- Erzeugtes Biogas benötigt zur Nutzung der Erdgasnetze als Speicher gleiche Eigenschaften wie Erdgas.
- Gaserzeugung kann als landwirtschaftliche Tätigkeit angesehen werden, Aufbereitung, Verteilung und Nutzung des Gases fallen in die Kompetenz der Gaswirtschaft.
- Aufteilung der Aufgaben zwischen Landwirtschaft und Gaswirtschaft erbringt Vorteile für beide Parteien.
Bei Eintreten der Annahmen zur Biogaserzeugung, -aufbereitung und -einspeisung ist geplant, dieser "Pilotanlage" eine Reihe weiterer
Anlagen folgen zu lassen und so einen effizienten Beitrag zur Nutzung erneuerbarer Energien und zum Klimaschutz zu leisten.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 1 - 2008 (Januar 2008)
Seiten: 4
Preis: € 4,00 Kostenlos für Premium Mitglieder
Autor: Dipl.-Ing. Hans-Jürgen Klawe
Dr.-Ing. Gerold Göttlicher
Dr. Armin Bott
 
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