Viele ehemals am Stadtrand gelegene Altstandorte befinden sich heute in zentraler Stadtlage, sodass eine Reaktivierung und Umnutzung der brachliegenden Flächen zunehmend wünschenswert wird. An diesem für ehemalige Gaskokereien typischen Altstandort wurden die natürlichen Selbstreinigungsprozesse im Untergrund und deren Limitierungen erforscht, um Grundlagen für Entscheidungen über zukünftige angepasste Sanierungsstrategien an vergleichbaren Standorten zu liefern.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde auf dem heutigen Betriebshof der Stadtwerke Düsseldorf AG die Gaskokerei Flingern zur Erzeugung von Stadtgas aus Kohle in Betrieb genommen. Dort wurden auf einer Fläche von rund 170.000 m2 bis zum 17. Mai 1968 Stadtgas, Koks, Teer, Ammoniak, Benzole und Kraftstoffe hergestellt. Trotz einer durchgeführten Eintragsstellensanierung erfordern im Untergrund verbliebene Restverunreinigungen ein Saniebaurechtrungskonzept, das die Belastungen in der gesättigten Bodenzone langfristig an unkontrollierter Ausbreitung hindert. Aufbauend auf vorherigen Untersuchungen [1, 2] wurden im Rahmen eines vom BMBF geförderten Verbundforschungsvorhabens (KORA) [3] die nachfolgend beschriebenen Untersuchungen durchgeführt. Ziel war es, die im Untergrund ablaufenden Prozesse des natürlichen Abbaus und Rückhalts (Natural Attenuation) und deren Limitierungen zu erforschen und zu bewerten. Gleich-zeitig sollten die zeitliche und räumliche Ausdehnung der neu entstehenden Schadstofffahne nach der erfolgten Eintragsstellensanierung beobachtet und bewertet sowie die Abbaupotenziale bestimmt werden.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasser und Abfall (11/2006) (November 2006) |
Seiten: | 5 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dipl.-Ing. Lars Richters |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.
Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.
In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.