Die in Deutschland über Jahrzehnte gewachsenen Entsorgungsstrukturen sind nicht ohne weiteres auf Länder mit anderen klimatischen, geografischen und soziokulturellen Randbedingungen übertragbar. Es bedarf daher, neben Innovationen für konventionelle Systeme, der Entwicklung neuartiger Sanitärsysteme. Hierbei stellen konventionelle und neuartige Systeme keinen unüberbrückbaren Gegensatz dar; beide haben unter den jeweiligen Randbedingungen ihre Berechtigung.
Die derzeit in Deutschland üblichen Systeme zur Abwasserentsorgung beruhen auf den Systemelementen Spültoilette, Schwemmkanalisation undzentrale Kläranlage als klassische "end-of-pipe"-Technologie. Dieses System hat sich seit nahezu einem Jahrhundert bewährt und wurde immer wieder bei entsprechendem Bedarf (z. B. Notwendigkeit der Elimination der Nährstoffe) "insich" optimiert (durch Ausbau der Reaktorvolumina, Nachrüstungen mit weiteren Verfahrensstufen, Mess- und Regeltechnik, etc.), ohne den grundsätzlichen Ansatz zu hinterfragen. Trotz der erzielten Errungenschaften bleibt festzuhalten, dass das konventionelle System der Abwasserentsorgung vielfältige Defizite aufweist, die durch Weiterentwicklungen möglichst minimiert werden sollten. Ansätze hierfür sind eine stärkere integrale Betrachtung der Teilsystemkomponenten, die Minimierung von Schadstoffemissionen und hygienischen Belastungen sowie die weitere Stabilisierung und Effizienzsteigerung des Anlagenbetriebs. Unter diesen Aspekten sind auch neue Konzepte zur Betriebsführung zukunftsweisend.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasser und Abfall (05/2007) (Mai 2007) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Prof. Dr.-Ing. Heidrun Steinmetz |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der
Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.
Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.
Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Deutschland im internationalen Vergleich - Spitzenplatz oder nur noch Mittelmaß?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Neben der Umstellung der künftigen Energieversorgung auf ein zu 100 % erneuerbares Energiesystem ist die Abfall- und Kreislaufwirtschaft die zweite zentrale Säule im Rahmen der globalen Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft.