Die Umweltmedizin ermöglicht eine fundierte Bewertung der Gesundheitsgefahren von Abfallentsorgungsanlagen
Um die Abfallbeseitigung in Deutschland wird seit Jahrzehnten eine heftige öffentliche Diskussion geführt. Seitdem ab Juni 2005 kein (unbehandelter) Müll mehr auf Deponien verbracht werden darf, werden vermehrt Thermische Abfallbehandlungsanlagen (Müllverbrennungsanlagen, MVA) errichtet, um die fehlenden Müllbeseitigungskapazitäten auszugleichen. Der Widerstand der Bürger bei der Planung und Errichtung von solchen Anlagen ist erheblich und führt immer wieder zu den Fragen, wie die Emissionen aus MVA auf die Nachbarschaft von solchen Anlagen zu bewerten sind oder welche alternativen Verfahren grundsätzlich zur Verfügung stehen. In der Regel spielt dabei die (umwelt-)medizinische und humantoxikologische Bewertung eine wichtige Rolle in der öffentlichen Diskussion. In den vergangenen Jahren wurde – auch auf Druck aus der Politik hin – vermehrt die Errichtung von Mechanisch-Biologischen Abfallbehandlungsanlagen (MBA) als ökologisch sinnvolle Alternative zu den MVA gefördert. Inzwischen hat sich die Akzeptanz derartiger Anlagen bei den Bürgern allerdings deutlich verändert. Insbesondere wegen der erheblichen Geruchsbelästigung, die bei mehreren Anlagen seit der Inbetriebnahme aufgetreten ist, kommt es zu erheblichen Widerständen bei den Anwohnern. Darüber hinaus wird als Argument gegen diese Anlagen die Vermutung vorgebracht, dass hier ähnlich wie bei Biokompostierungsanlagen mit einer gesundheitsgefährdenden Emission von biologischen Aerosolen zu rechnen ist. Unter anderem auch wegen der ungewöhnlich heftigen Ablehnung in der Bevölkerung wurden zwischenzeitlich bereits zwei MBA-Anlagen in Baden-Württemberg still gelegt, da nach Angaben der Betreiber, eine wirtschaftlich tragbare technische Sanierung nicht mehr möglich erschien. In diesem Beitrag wird aus umweltmedizinischer Sicht einÜberblick über den aktuellen Status der Bewertung verschiedener Müllbeseitigungsverfahren gegeben werden. Dabei soll ins besondere auch auf die Akzeptanzprobleme der Bevölkerung eingegangen und dargelegt werden, welche Rolle dabei die Umweltmedizin spielen kann.
Copyright: | © Rhombos Verlag |
Quelle: | VERPACKUNGSVERORDNUNG (Januar 2008) |
Seiten: | 8 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Professor Dr. Thomas Eikmann Dr. rer. nat. Sabine Eikmann |
Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
GreenSelect - Konservierung (Silierung) von krautigem Grüngut zur zeitversetzten Verwertung in Biogutvergärungsanlagen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2022)
Im Projekt GreenSelect, welches vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen des Programms 'Energetische Biomassenutzung' gefördert wurde, hat das Witzenhausen-Institut mit verschiedenen kommunalen Praxispartnern die separate Erfassung, Silierung und Vergärung von Grüngut in Praxisversuchen durchgeführt. Im Beitrag werden die Ergebnisse verkürzt und zusammenfassend vorgestellt. Der ausführliche Abschlussbericht inklusive einer ökonomischen und ökologischen Bewertung ist auf der Webseite des Programms 'Energetische Biomassenutzung' zu
finden.
Ausschreibungen im EEG 2017 - Konsequenzen und Perspektiven für die Holzenergie
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (5/2017)
Mit dem EEG 2017 werden Ausschreibungen für Biomasse-Bestands- und Neuanlagen eingeführt. Die Ausschreibungsmengen eröffnen der Bio- und Holzenergie die Perspektive, den Bestand zu erhalten und zu modernisieren - allerdings mit Abstrichen, denn Altholz-Anlagen sind von der EEG-Förderung ausgeschlossen. Ab 2023 werden zum Bestandserhalt des Biomasseanlagenparks erheblich größere Ausschreibungsvolumen benötigt. Um die hierfür für notwendige Akzeptanz zu schaffen, bedarf es einer intensiven Vorarbeit auf politischer und gesellschaftlicher Ebene.
Smart Bioenergy - Die Rolle der energetischen Verwertung von biogenen Abfällen und Reststoffe im Energiesystem und der biobasierten Wirtschaft
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (5/2017)
Im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung muss die Energieversorgung in Deutschland in den nächsten Jahrzehnten vollständig auf erneuerbare Energien ausgerichtet und die Versorgung der Industrie mit organischen Grundstoffen in diesem Jahrhundert von petro- auf biobasierte Stoffe umgestellt werden. Das Ziel der nachhaltigen Integration von Bioenergie in einem Energie- und Bioökonomiesystem der Zukunft kann nur gelingen, wenn die Bioenergie möglichst effizient, umweltverträglich und mit höchstmöglichem volkswirtschaftlichem Nutzen eingebunden wird. Unsere Aufgabe ist es, diese langfristig angelegte Entwicklung wissenschaftlich zu begleiten und mittels 'Smart Bioenergy' einen Beitrag zur Optimierung der energetischen Biomasseverwertung entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu leisten.
Situation der Holzenergie in Deutschland - Öffentlichkeit, Markt, Restriktionen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2016)
Wer die Medien der letzten drei bis vier Jahre verfolgt hat, wird festgestellt haben, dass die Energiewende in die Kritik und damit einhergehend auch ins Stocken geraten ist. Dies gilt insbesondere für den Bereich der Bioenergie. Neben gravierenden geopolitischen Ereignissen, in deren Nachfolge es zu einem dramatischen Verfall der fossilen Brennstoffpreise gekommen ist, sieht sich die Branche oftmals mit massiver Kritik seitens des Umweltschutzes konfrontiert. Eine Kritik, die nur zu einem Teil berechtigt ist; zumindest was Energie aus Holz angeht, sieht auch die EU im Bereich des Binnenmarktes ein geringes Nachhaltigkeitsrisiko. In der Präsentation werden die verschiedenen Aspekte schlaglichtartig angesprochen, Hintergründe und Zusammenhänge erklärt sowie Gegenmaßnahmen aufgezeigt.
Altholzmarkt im Umbruch - Perspektiven nach der EEG-Novelle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2016)
Der Bundesverband der Altholzaufbereiter und -verwerter e. V. (BAV) ist die führende Interessenvertretung der Altholzbranche in Deutschland. Der Verband zählt derzeit 75 Mitglieder. Im BAV sind Unternehmen organisiert, die sich professionell mit dem Recycling und der Verwertung von Altholz beschäftigen. Dies sind Aufbereiter, stoffliche und thermische Verwerter, Händler, Maschinenhersteller und Verbände.
Jährlich verwertet die Altholzbranche rund 8,5 Mio. Tonnen Altholz (1,5 bis 2 Mio. Tonnen stofflich, 6 bis 6,5 Mio. Tonnen thermisch). Der Verband wurde 1992 gegründet und feiert im kommenden Jahr sein 25-jähriges Bestehen.