Regionale Standortfaktoren und die Wirtschaftlichkeit der Einspeisung von Biomethan in das Erdgasnetz

Biogas ist als erneuerbarer Energieträger eine wichtige Quelle zur Sicherung der zukünftigen Energieversorgung. Neben der zentralen Verstromung von Biogas bietet die Aufbereitung zu Biomethan mit Einspeisung in das Erdgasnetz und dezentraler Verwertung eine weitere Möglichkeit der nachhaltigen Energieerzeugung. Jedoch sollte angesichts einer Vielzahl von spezifischen Standortfaktoren frühzeitig eine detaillierte Machbarkeitsstudie durchgeführt werden.

Die Biogaserzeugung mit anschließender Aufbereitung und Einspeisung in das Erdgasnetz eröffnet die Möglichkeit, die Gasverwertung an dezentralen Standorten durchzuführen. Dadurch werden gegenüber einer zentralen Gasnutzung weitere Nutzenfaktoren aktiviert (KWK-Bonus, Technologie-Bonus, Wärmeverkauf). Jedoch können ungünstige Standortvoraussetzungen und die Entwicklung der Substratpreise die langfristige Wirtschaftlichkeit der Anlage erheblich einschränken. Die Untersuchung der spezifischen, regionalen Standortfaktoren und der daraus resultierenden Wirtschaftlichkeit in Form einer Machbarkeitsstudie sollte daher als erster Schritt in der Verfolgung eines Biogaseinspeiseprojektes durchgeführt werden. Ergebnis einer Machbarkeitsstudie ist ein Vorschlag für ein Umsetzungskonzept mit Betrachtung der Gesamtwirtschaftlichkeit und der Risiken unter Berücksichtigung der regionalen Standortfaktoren. Die Machbarkeitsstudie stellt die Grundlage für die Entscheidung über die weiteren Schritte der Projektrealisierung (z. B. Verhandlungen über Substratlieferungen, Entwurfs- und Genehmigungsplanung etc.) dar. Die Machbarkeitsstudie ist wegen der eintretenden Veränderungen der Randbedingungen in der Projektrealisierung jeweils fortzuschreiben.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 12-2007 (Dezember 2007)
Seiten: 4
Preis: € 4,00 Kostenlos für Premium Mitglieder
Autor: Helmut Berg
 
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