Durch die Einführung der getrennten Bioabfallsammlung in den 80er und 90er Jahren und dem Ablagerungsstopp für unbehandelten Restmüll 2005 wurden von der Abfallwirtschaft deutliche Verbesserungen hinsichtlich des Klimaschutzes erzielt. Die Methanemissionen aus Deponien, die durch die Zersetzung von organischen Abfallbestandteilen verursacht werden, konnten drastisch reduziert werden.
Und im Fall der Bioabfall- und Grüngutverwertung zu Kompost wurden Nährstoffkreisläufe durch
die Rückführung von Kompost auf landwirtschaftlich und gartenbaulich genutzte Flächen geschlossen. Hierdurch konnte insbesondere der Bedarf an Grundnährstoffen (Phosphor und Kali), der mit den kontinuierlich wachsenden Flächenerträgen gestiegen ist, teilweise kompensiert werden. In der aktuellen Klimaschutzdiskussion rücken organische Abfälle erneut in den Fokus.
Im Bestreben, verstärkt nachwachsende Rohstoffe einzusetzen, um den Energiebedarf abzudecken, besteht ein zunehmendes Interesse, das energetisch nutzbare Potenzial von organischen Abfallstoffen ebenfalls zu nutzen. Organische Abfallstoffe
aus der getrennten Bioabfall- und Grüngutsammlung stammen ursprünglich aus nachwachsenden Rohstoffen. Das wachsende Interesse an der Verwertung von Abfallbiomassen resultiert unter anderem an der sichtbar werdenden Zunahme des
Anbaus von Nachwachsenden Rohstoffen (NaWaRo), die auf Basis des Erneuerbaren Energieengesetzes (EEG) und der Biomasseverordnung speziell zur Energiegewinnung erzeugt werden. Kritiker weisen darauf hin, dass sich durch den NaWaRo-
Anbau Flächen für die Lebensmittelproduktion verknappen. In diesem Interessenskonflikt lassen das Umweltbundesamt und einige erste Kommunen prüfen, welches energetisch nutzbare Potenzial in biogenen Abfällen steckt, um dem wachsenden
Flächenbedarf für den politisch gewollten Energiegewinn aus NaWaRo entgegenzuwirken. Neben der Quantifizierung des ökologischen Nutzens interessiert es die entsorgungspflichtigen Kommunen in erster Linie, ob sich eine Verwertung der vorhandenen
Potenziale auch aus ökonomischen Gründen anbietet.
Copyright: | © HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement |
Quelle: | 68. Informationsgespräch (Dezember 2007) |
Seiten: | 10 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dipl.-Ing. Thomas Turk Dr.-Ing. Martin Idelmann Dipl.-Ing. Jürgen Hake |
Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Überblick über und Diskussion der Maßnahmen zum beschleunigten Ausbau
der Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland
Die innerstaatliche Umsetzung des Pariser Klimaschutzübereinkommens
- ein Rechtsvergleich
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Like all public international law treaties, the Paris Climate Accords rely on national law for their implementation. The success of the agreement therefore depends, to a large extent, on the stepstaken or not taken by national governments and legislators as well as on the instruments and mechanisms chosen for this task. Against this background, the present article compares different approaches to the implementation of the Paris Agreement, using court decisions as a means to assess their (legal) effectiveness.
Klimaschutzrecht und Erzeugung erneuerbarer Energien in der Schweiz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Verschachtelte Gesetzgebung unter politischer Ungewissheit