REACH UND SEKUNDÄRROHSTOFFE - AUSWIRKUNGEN AUF DIE RECYCLINGWIRTSCHAFT -

WAS BEDEUTET REACH GRUNDSÄTZLICH FÜR DAS RECYCLING? REACH bedeutet Registration (Registrierung), Evaluation (Bewertung) und Authorization (Zulassung) von chemischen Stoffen. Unter „Stoffe“ versteht man Einzelstoffe im Sinne des Chemikalienrechts, es sind damit keine Werkstoffe gemeint.

Unter die Verordnung fallen auch Zubereitungen und Erzeugnisse, zu denen auch sämtliche
Stahlschrotte gehören. Die Registrierung ist ein Kernelement von REACH. Mit ihr
sollen zukünftig die chemischen Stoffe auf dem Europäischen Markt erfasst und
hinsichtlich ihrer Anwendung bewertet werden. Abfälle sind derzeit verordnungsrechtlich
generell ausgenommen, Sekundärrohstoffe jedoch nicht. Werden also chemische
Stoffe in einem Rückgewinnungsverfahren aufbereitet und wieder in Verkehr
gebracht, sind sie von REACH betroffen. Bei der Aufbereitung von Schrotten gemäß
Sortenliste werden keine registrierungspflichtigen „Stoffe“ zurück gewonnen. Die
Recyclingprodukte enthalten zwar Stoffe (Legierungen, Eisen, elementare Metalle)
gemäß REACH, bleiben jedoch fester Bestandteil in den Erzeugnissen (Blechen,
Stähle). Schrotte gemäß der Sortenliste sind in der Regel von REACH befreit, eine
Ausnahme ist nur dann zu sehen, wenn die Erzeugnisse – also die Aufbereitungsprodukte
– Stoffe mit hohem Gefährdungspotenzial (CMR- und PBT-Stoffe5) in einer
Konzentration von mehr als 0,1 Masseprozent enthalten.



Copyright: © HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement
Quelle: 68. Informationsgespräch (Dezember 2007)
Seiten: 6
Preis: € 0,00
Autor: Dr. Dipl.-Chem. Beate Kummer
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.

Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.

Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Deutschland im internationalen Vergleich - Spitzenplatz oder nur noch Mittelmaß?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Neben der Umstellung der künftigen Energieversorgung auf ein zu 100 % erneuerbares Energiesystem ist die Abfall- und Kreislaufwirtschaft die zweite zentrale Säule im Rahmen der globalen Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft.