Die Abfallwirtschaft steht vor großen Umwälzungen. Allein die Anstöße aus dem Klimaschutz sowie der Rohstoffverknappung wirken sich massiv auf die zukünftige Entwicklung der Branche aus – nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Bedarfssteigerungen und Ressourcenverknappung, insbesondere im Energiesektor, bewirken deutlich steigende Rohstoffpreise.
Zirka 4 bis 5 % des Gesamtprimärbedarfs Deutschlands könnten durch Nutzung der Energie aus Abfällen bereitgestellt werden – zurzeit sind es lediglich 1,5 %. Thermische und biologische Verfahren zur Energiegewinnung müssen daher ausgebaut und zusätzlich hinsichtlich ihres energetischen Wirkungsgrades deutlich verbessert werden.
Hinzu kommen Ziele aus dem Bereich des Klimaschutzes, die Auswirkungen auf die weitere Entwicklung der Abfallwirtschaft haben werden. Deutschland hat in seinem Klimaschutzprogramm eine Reduktion der Treibhausgasemission von 40 % bis 2020 zugesagt. Von dem insgesamt einzusparenden ca. 500.000 Mio. Mg klimaschädigendem CO2 kann die Abfallwirtschaft ca. 50.000 Mio. Mg CO2, leisten. Ein Großteil dieser Reduktionsleistung ist mittlerweile erbracht – hauptsächlich erzielt durch Reduktion deponiebürtiger Methanemissionen als Folge der Abfallbehandlung und Deponiestilllegung. Weiteres Reduktionspotenzial liegt im Wesentlichen in der energetischen Nutzung der im Abfall enthaltenen regenerativen Bestandteile.
Vor dem Hintergrund der Anforderungen an einen nachhaltigen und zukunftsweisenden Klima- und Ressourcenschutz haben – neben thermischen Verfahren – biologische Prozesse, insbesondere die Anaerobtechnik, zur energetischen Verwertung fester Abfallstoffe an Bedeutung gewonnen.
Im vorliegenden Beitrag werden die Möglichkeiten zum Ausbau anaerober Behandlungskapazitäten erläutert sowie mögliche Problemfelder dieser Technologie aufgegriffen und diskutiert.
| Copyright: | © Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH |
| Quelle: | Biomasse-Forum 2007 (Oktober 2007) |
| Seiten: | 25 |
| Preis: | € 12,50 |
| Autor: | Prof. Dr.-Ing. Klaus Fricke Dipl.-Geoökol. Tobias Bahr |
| Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.
Ressourcenorientierte Sanitärsysteme für nachhaltiges Wassermanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Abwassersysteme stehen infolge des Klimawandels und der Ressourcenknappheit vor Herausforderungen. Ressourcenorientierte Sanitärsysteme (NASS) ermöglichen durch eine getrennte Erfassung einzelner Abwasserteilströme (z. B. Grauwasser, Urin) eine gezielte Behandlung und Ressourcenrückgewinnung vor Ort. Zudem können sie bestehende Infrastrukturen entlasten. Praxisbeispiele verdeutlichen aktuelle Anwendungen von NASS. Das Projekt BeReit zeigt, dass eine Urinseparation den Belüftungsbedarf und Spurenstoffemissionen von Kläranlagen reduzieren kann.
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.