Hauptziel der Studie dieses Vortrags war die Berechnung und Vorhersage der künftigen, erwarteten Methanmengen im Deponiegas aus den neuen hellenischen Deponien, um daraus das entsprechende Energiepotential zu kalkulieren, und die alternativen Erfassungs- und Verwertungswege zu evaluieren. Die hier präsentierten Berechnungen wurden für den Zeitraum 2008-2028 mittels eines Mehr-Phasen Models durchgeführt. Es wurden unterschiedliche Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Diese werden hier diskutiert unter zwei Grenzbedingungsszenarien, einmal mit rechtzeitiger Einführung der Ziele der EU-Deponie- Richtlinie (Szenario «landfill directive») als auch ohne rechtzeitiger Einführung der Ziele der EUDeponie- Richtlinie (Szenario «do-nothing»), die künftig entsprechende Grenzen bezüglich der Mengen der deponierten organischen Abfälle und der Verpackungs- Abfälle setzt.
Aus der hier vorliegenden Studie geht hervor, dass das aus den neuen, geordneten Deponien Griechenlands erzeugte Methan ausreicht, um Deponiegas-zu-Energie Systeme wirtschaftlich zweckmäßig zu betreiben, auch wenn die Grenzwerte der EU-Deponierichtlinie bezüglich der deponierten organischen Abfälle und der Verpackungsabfälle sowohl zeitlich als auch mengenmäßig erreicht werden. Dazu zählt auch das hellenische 2006 Erneubare-Energien- Gesetz, was eine Einkaufstarif von 73 €/MWh durchsetzt (dadurch wird der schon vorhandene Tarif mit dem Faktor 4.5 multipliziert und schafft damit erhebliche finanzielle Anreize zur Nutzung dieser Energiequellen). Die Hauptursache ist der traditionelle abfallwirtschaftliche Gesichtspunkt in Griechenland. Das Puzzle der Abfallwirtschaft Griechenlands setzt sich folgendermaßen zusammen: Deponien sind in Griechenland als flächendeckende Prioritätslösung der nationalen Abfallwirtschaftsstrategie sehr stark, daneben entwickeln sich flächendeckend unterschiedlich zunehmendes Recycling und es gibt langsame Fortschritte der Kompostierung. Die politische Stellung zur thermischen Behandlung ist derzeit noch negativ. Die vorgenannte Tendenz vor geordneten Deponien ist stark mit der mehrmals verlängerten und zur Zeit für Anfang 2008 vorgesehenen obligatorischen Stilllegung von etwa 1450 noch aktiv «lebenden» Wildkippen gekoppelt und sieht nicht danach aus, dass sich daran in den meisten der 13 Regionen und 51 Präfekturen Griechenlands, zumindest während der nächsten 5 Jahren, eine grundlegende Änderung eintritt.
Copyright: | © TU Dresden - Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft |
Quelle: | Band 46 - Anaerobe biologische Abfallbehandlung (September 2006) |
Seiten: | 14 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Thomas Tsatsarelis Assoc. Prof. Avraam Karagiannidis Dr. George Perkoulidis |
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