Bislang wurden biologische Reststoffe in der Entsorgungstechnik zum größten Teil deponiert oder verbrannt. Nach der technischen Anleitung für Siedlungsabfälle (Tasi) dürfen seit Juni 2005 Abfälle nicht mehr ohne Vorbehandlung auf Deponien ausgebracht werden. Zusätzlich fallen in Deutschland jährlich ca. 2 Millionen Tonnen biogene Abfälle in Form von Speiseresten an, die in der bisherigen Entsorgungspraxis im großen Umfang zu Futtermitteln verarbeitet werden. Ab November 2006 entfällt dieser Entsorgungsweg aufgrund eines Euweiten Verfütterungsverbotes von Speiseresten. Die Entwicklung alternativer Verwertungswege ist daher zwingend erforderlich.
In den vergangenen Jahren wurden leicht abbaubare Abfälle, wie Küchenabfälle zu einem großen Teil in Kompostanlagen verwertet. Aufgrund der ungünstigen Energiebilanz sowie höherer Anforderungen an Emissionen und Sicherheitstechnik ist die Verwertung solcher Substrate durch Kompostierung nicht sinnvoll [1]. Hierdurch ergibt sich ein enormes Potenzial für die Anwendung der Biogastechnologie, die energetisch nutzbares Methan liefert [2]. In der Praxis wird diese Verwertungsvariante schon angewandt. Dabei stellen die komplexen Speise- und Bioabfälle beliebte Co-Substrate dar. Sie bewirken eine deutliche Steigerung der Biogasausbeute und damit eine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit der Biogasanlagen. Häufig treten jedoch bei der Vergärung dieser proteinreichen Reststoffe Prozessstörungen auf, die bis zum völligen Erliegen der Biogasproduktion führen können. Die Kontrolle prozessüblicher Parameter (Biogasproduktion, pH-Wert, Gehalt flüchtiger Fettsäuren) kann unzulänglich sein, Störungen zu erkennen, bevor der Prozess vollständig zum Erliegen kommt. Weiterhin ist die Einsatzmenge der Speisereste und Bioabfälle im Verhältnis zur Gülle beschränkt [3].
| Copyright: | © TU Dresden - Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft |
| Quelle: | Band 46 - Anaerobe biologische Abfallbehandlung (September 2006) |
| Seiten: | 13 |
| Preis: | € 0,00 |
| Autor: | Dipl.-Ing. Claudia Hecht Prof. Dr. Carola Griehl |
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