Die Regelungen für den Emissionshandel als Anreiz für Optimierungsmaßnahmen hinterlassen den Betreibern von Müllverbrennungsanlagen nach wie vor ungeklärte Aspekte. Der Rückgriff auf verlässliche Daten von CO2-Emissionen durch Installation entsprechender Messsysteme ist möglich, allerdings werden nur die Gesamt-CO2-Emissionen gemessen. Es besteht nach wie vor das Problem, aus diesen Werten die tatsächlichen klimawirksamen Emissionen zu bestimmen. Die Untersuchungen haben gezeigt, dass zwischen den gemessenen, pauschal zur Hälfte klimawirksam angesetzten und den über Standardemissionsfaktoren ermittelten CO2-Emissionen erhebliche Diskrepanzen entstehen.
Deshalb wäre für jede Anlage eine separate Bestimmung der biogenen Anteile über Sortieroder Heizwertanalysen und damit verbunden ein sehr anspruchsvolles Monitoring notwendig. Dadurch entsteht den Betreibern von Müllverbrennungsanlagen im Gegensatz zu Betreibern anderer am Emissionshandel beteiligter Anlagen ein Vielfaches an den Kosten, die in der Regel in anderen Anlagen anfallen. Eine einfache und kostengünstige Lösung sollte hierbei ein Ansatz sein. Für die Zuteilung der Zertifikate müssen weitere Untersuchungen erfolgen, da eine Zuteilung auf historischer Basis hohe Gefahren für die Anlagenbetreiber mit sich bringt. Aufgrund des Entsorgungsauftrags und der damit verbundenen Abhängigkeit von den zu behandelnden Abfallmengen können sowohl positive wie auch negative Effekte auftreten. Dies kann allerdings keine Basis für die wirtschaftliche Arbeitsweise von öffentlichen Entsorgungsträgern sein. Es muss also eine Lösung gefunden werden, die den Entsorgungsauftrag berücksichtigt.
Copyright: | © Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft - TU Dresden |
Quelle: | Band 52 - Abfallwirtschaft und Klimaschutz (September 2007) |
Seiten: | 12 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dipl.-Ing. Christian Pacher Prof. Dr. rer. silv. Gabriele Weber-Blaschke Prof. Dr.-Ing. Martin Faulstich |
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