Biologisch abbaubare Kunststoffe - abfallfreie Zukunft durch Innovation?

Das Ziel „abfallfreies Wirtschaften“ wurde erstmals durch den Umweltminister Trittin mit einem Datum versehen: Ab 2020 sollen danach alle Abfälle verwertet, nichts mehr „beseitigt“ werden. Trotz erheblicher technologischer Fortschritte im Recycling der klassischen Materialien werden weitere erhebliche Anstrengungen erforderlich sein, soll dieses politische Ziel erreicht werden.

Einen Beitrag dazu könnte auch die neu entstehende Klasse der „Kunststoffe erneuerbaren Ressourcen" leisten. Diese werden auf der Basis nachwachsender Rohstoffe wie Stärke (z.B. aus Mais, Kartoffeln, Weizen, Tapioca o.ä.), Zucker (Zuckerrüben, Zuckerrohr), Cellulose oder anderen organischen Substraten gewonnen. Mittelfristig werden auch „Abfälle" beispielsweise aus der Lebensmittelherstellung, Erntereste (z.B. Stengel vom Mais) und andere komplexere Substrate für die Herstellung von solchen Kunststoffen nutzbar sein – was im Technikumsmaßstab bereits realisiert ist, jedoch bisher wegen fehlender Wirtschaftlichkeit nicht im großen Maßstab umgesetzt wird. Die ökonomische Frage ist bereits heute die letzte größere Hürde vor der Etablierung der auch als „BioKunststoffe" bezeichneten neuen Materialklasse als Massenprodukt. Ihr Durchbruch steht allerdings möglicherweise kurz bevor: Zeichnen sich einige BioKunststoffe gegenüber technisch vergleichbaren herkömmlichen Kunststoffen durch teilweise verbesserte Anwendungsprofile aus, hat das Interesse an ihrer Anwendung insbesondere aber nach dem Ölpreisanstieg seit Mitte 2005 sprunghaft zugenommen.



Copyright: © Universität Kassel
Quelle: Band 5 - Stoffströme der Kreislaufwirtschaft (Januar 2006)
Seiten: 4
Preis: € 2,00
Autor: Jöran Reske
 
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