Selektive Absorption von Geruchsstoffen

Die Abluft aus Lebensmittelbetrieben beinhaltet in der Regel eine hohe Anzahl von mehr oder weniger geruchsaktiven Inhaltsstoffen. Diese werden bei der Behandlung mit einem Abluftwäscher unterschiedlich gut in der Waschflüssigkeit gelöst.

Die Art der verwendeten Waschflüssigkeit beeinflusst daher den Abscheidegrad der einzelnen Geruchsstoffe und damit die Reinigungsleistung des Abluftwäschers. Aufgrund der hohen Anzahl von Geruchsstoffen in der Abluft erfordert die Auswahl einer für die Behandlung einer spezifischen Abluft geeigneten Waschflüssigkeit ein systematisches Auswahlverfahren. Aus diesem Grund sollte das im Vorprojekt entwickelte Testverfahren weiterentwickelt werden, um zukünftig den Aufwand an experimentellen Voruntersuchungen und die damit verbundenen Planungskosten für einen Abluftwäscher zur Geruchsminderung in einem Lebensmittelbetrieb.

Den Schwerpunkt dieses Teilprojekts stellen die Versuche mit Löslichkeitsvermittlern in Biowäschern dar. Im Vorprojekt konnte die grundsätzliche Eignung von Huminstoffen für den Einsatz in Biowäschern und ihre Verbesserung der Reinigungsleistung anhand von Versuchen mit Labor- und Technikumsanlagen nachgewiesen werden. In diesem Teilprojekt sollte in Kooperation mit dem Industriepartner Wessel-Umwelttechnik, Hamburg (Wessel-UT) eine halbtechnische Versuchsanlage aufgebaut werden, mit der die Eignung der Huminstoffe für technische Anwendungen untersucht und belastbare Daten für den Scale-up des Verfahrens gewonnen werden kann. Zusätzlich konnte ein lebensmittelproduzierender Betrieb für das Projekt gewonnen werden, der einen typischen Anwendungsfall für das zu entwickelnde Verfahren darstellte.

Zusätzlich sollte Rahmen dieses Projekts die Eignung einer elektronischen Nase für die kontinuierliche Überwachung der Geruchsreduzierung einer Abluftreinigungsanlage getestet werden. Durch den hohen personellen Aufwand olfaktometrischer Messungen können mit dieser Messtechnik nur Stichproben von begrenztem Umfang analysiert werden. Dynamische Prozesse wie sie z.B. im Chargenbetrieb von  Lebensmittelbetrieben auftreten verbunden mit großen Schwankungen in derAbluftzusammensetzung und –konzentration können mit dieser Messtechnik nicht erfasst werden, obwohl wechselnde Betriebsbedingungen in besonderem Maße zu geruchsemissionsrelevanten Konzentrationsspitzen führen können.



Copyright: © Verlag Abfall aktuell
Quelle: Band 30 - Minimierung von Gerüchen (September 2007)
Seiten: 23
Preis: € 0,00
Autor: Kai Freudenthal
Dr.-Ing. Joachim Behrendt
Prof. Dr.-Ing. Ralf Otterpohl
 
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