Schadstoffpotentiale urbaner Niederschlagsabläufe mit Hinblick auf Behandlungsmöglichkeiten in dezentralen Systemen

Niederschläge können in Ballungsräumen durch den hohen Versiegelungsgrad der Städte kaum versickern und gelangen über die Kanalisation in die Kläranlagen (Mischsystem) oder müssen getrennt abgeleitet werden (Trennkanalisation).

Beide Kanalisationssysteme haben den Nachteil, dass bei sehr starken Regenereignissen aus Entlastungsgründen oft Mischwasser  bzw. Niederschlagswasser aus der Trennkanalisation unbehandelt in Flüsse abgeleitet werden muss. Dass urbane Niederschlagsabläufe stofflich stark belastet sein können wird schon seit den 70’er Jahren des letzten Jahrhunderts aus vielen Untersuchungen an Abläufen von Straßen deutlich . Gerade persistente Stoffe wie Schwermetalle oder bestimmte organische Substanzen z.B. polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe können sich trotz vorübergehender Verdünnung durch Niederschläge oder bei Einleitung in Flüsse an anderer Stelle wieder unkontrolliert anreichern. Daher entwickelte sich die Idee Regenwasser aus Niederschlagsabläufen dezentral am Ort des Entstehens zu behandeln und so einer unkontrollierten Anreicherung von Schadstoffen entgegenzuwirken und die Vermischung mit vollständig anders zusammengesetzten Wässern (Mischkanalisation) oder gar unbehandelten Wässern (Trennkanalisation) zu vermeiden.



Copyright: © TU München - Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft
Quelle:
Seiten: 156
Preis: € 40,00
Autor: Dipl.-Chem. Alexander Schriewer
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.