Zweifelsohne sind in Klärschlämmen neben Nährstoffen Schadstoffe enthalten, die mit der Ausbringung auf landwirtschaftliche Flächen in Abhängigkeit der Konzentration die Umwelt belasten können. Das bloße Entsorgen der Klärschlämme infolge der Schadstoffe kann trotzdem nicht zielgerecht sein, da die enthaltenen Nährstoffe und Humusanteile unumstritten einen biologisch wertvollen Dünger bieten, der genutzt werden sollte.
Die zurzeit diskutierten gesetzlichen Verordnungen erfordern daher, dass alternative Technologien und Verfahren im Hinblick auf wirtschaftliche und ökologische Aspekte untersucht und bewertet werden. Untersuchungen zur Rückgewinnung von Nährstoffen zeigen eine Vielfalt an Möglichkeiten um vor allem die endliche Ressource Phosphor aus Klärschlämmen und Klärschlammaschen in den Nährstoffkreislauf zurückzuführen. Thermische Behandlungsverfahren wie solare Klärschlammtrocknung und Klärschlammmonoverbrennung bieten je nach spezifischen Randbedingungen ökologische Alternativen zu herkömmlichen Technologien. Im Rahmen der Novellierung der Düngemittelverordnung dürfen Klärschlämme, die mit Polyacrylamiden konditioniert sind, ab 2013 nicht mehr auf landwirtschaftlichen Flächen ausgebracht werden. Untersuchungen zeigen, dass Polyacrylamide keine negativen Auswirkungen auf Boden, Pflanzen und Wasser haben. Bis heute konnten keine alternativen Produkte auf natürlicher Rohstoffbasis mit vergleichbaren Eigenschaften (Scherstabilität) wie Polyacrylamide gefunden werden.
Copyright: | © TU München - Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft |
Quelle: | 2007 - Ertüchtigung von Kläranlangen (Juli 2007) |
Seiten: | 18 |
Preis: | € 8,50 |
Autor: | Prof. Dr.-Ing. Norbert Dichtl Svenja Rogge |
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