Niederschlagswasserbehandlung mit Retentionsbodenfiltern

Retentionsbodenfilter werden seit etwa 15 Jahren zur Behandlung von Niederschlagsabflüssen eingesetzt. Vorliegender Beitrag fasst grundlegende Aspekte im Bezug auf die konstruktive Gestaltung, die Dimensionierung und die Reinigungsprozesse zusammen.

Retentionsbodenfilter sind Anlagen der weitergehenden Regenwasserbehandlung, deren Notwendigkeit sich aus einem konkreten Gewässerschutzziel ableitet. Konstruktiv sind es stets zweistufige Anlagen, bestehend aus einem Regenbecken und einem nachgeschalteten Filterbecken. Das Regenbecken hat vorrangig die Aufgabe, die Filtrationseinheit vor unverträglich hohen Feststofflasten zu schützen. Im Filterbecken erfolgt die weitergehende Reinigung der Niederschlagsabflüsse. Retentionsbodenfilter vereinen die Reinigungsprozesse der Filtration, der Sorption und des mirkobiologischen Umsatzes in einer Anlage. Der Reaktionstyp resp. das Wechselwirken verschiedener Reaktionen bedingt, dass das Reinigungspotenzial von Retentionsbodenfiltern zum Einen regenerativ und damit in gewissen Grenzen unendlich (z.B. NH4-N, CSB) zum Anderen aber auch zeitlich strikt begrenzt (z.B. Phosphor, Schwermetalle) ist. Damit das Leistungspotenzial von Retentionsbodenfiltern dauerhaft realisiert werden kann, sind grundlegende Voraussetzungen bezüglich der Planung, konstruktiven Gestaltung und Betriebsweise einzuhalten. Für einen sicheren Bodenfilterbetrieb ist unter anderem eine intermittierende Beschickung mit ausreichend langen Trockenphasen, ein flächendeckender Schilfbestand und das Einhalten verträglicher stofflicher Belastungen Grundvoraussetzung. Im Gegensatz zu konventionellen Regenbecken führt das Nichteinhalten dieser Grundvoraussetzungen nicht nur zu einer Gewässermehrbelastung, sondern ggf. zum Gesamtausfall der Anlage.



Copyright: © TU München - Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft
Quelle: 2005 - Niederschlagswasserbehandlung in urbanen Gebieten (Juni 2005)
Seiten: 22
Preis: € 10,00
Autor: Dr.-Ing. Stephan Fuchs
 
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