Stabile Entsorgung - Wie geht es weiter mit dem Trockenstabilat?

Das Trockenstabilat-Verfahren als Kombination von stofflicher Verwertung und Klima schonender Energieerzeugung war die Antwort auf die Frage nach dem Beitrag der Abfallwirtschaft zum Ressourcen- und Klimaschutz. Nach dem Kyoto-Protokoll zeichnet sich ein Paradigmenwechsel ab. Er wird nachhaltig durch die höchst positive Bewertung des Ersatzbrennstoffs Trockenstabilat im Rahmen des Emissionshandelsrechts dokumentiert, meint der Landrat des Lahn-Dill-Kreises, Dr. Karl Ihmels.

27.05.2005 Die Anlage in Asslar kann in Folge pilotbedingt hoher Vorkosten zwar nur mit einem Gesamtverwertungspreis von 122 Euro pro Tonne Restmüll wirtschaftlich betrieben werden. Die erste Anlage der zweiten Generation jedoch, die des Westerwaldkreises, benötigt für den wirtschaftlichen Betrieb nur noch einen Betrag von weniger als 100 Euro pro Tonne. Die Anlage in Dresden arbeitet bereits wirtschaftlich für einen Betrag unter 80 Euro pro Tonne. In allen Fällen sind in diesen Beträgen relativ hohe Kosten für den Transport des Stabilats zu weit entfernten Verwertern enthalten. Nicht nur deswegen hat das Stabilat-Verfahren trotz der Insolvenz der Herhof Umwelttechnik GmbH eine ökonomische Zukunft.
Die Technik ist das logische Ergebnis der Anfang der 90er Jahre zunehmend ideologisch geführten Kontroverse zwischen den Anhängern der klassischen Müllverbrennung (Pyromanen) einerseits und der mechanisch-biologischen Vorbehandlung (Komposteln) andererseits.
Sie führte zur Technischen Anleitung zur Ablagerung von Siedlungsabfällen (TASi) mit der Vorgabe von Kriterien, die nur mit Hilfe thermischer Verfahren einhaltbar erschienen. Dem Kreisausschuss schien es nicht zu verantworten, die nicht durch Getrenntsammlung erfassbaren bzw. erfassten Wertstoffe einfach zu vernichten. Er beauftragte die Firma Herhof, durch Weiterentwicklung der Kompostierungstechnik ein Vorbehandlungsverfahren für Restmüll zu entwickeln, in dem die Rottetechnik lediglich zur Trocknung (Stabilisierung) eingesetzt wird, nämlich als Voraussetzung für mechanische Separierung eines möglichst hohen Wertstoffanteils...

Unternehmen, Behörden + Verbände: Lahn-Dill-Kreis, Duales System Deutschland (DSD), Öko-Institut, WDR, Bundesumweltministerium, Herhof, Umweltbundesamt (UBA), FAZ, Landbell GmbH, Zementwerk Rüdersdorf, Energetische Verwertungs-Anlage Lahn-Dill-Kreis (EVA), Land Rheinland-Pfalz
Autorenhinweis: Dr. Karl Ihmels



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: Mai 2005 (Mai 2005)
Seiten: 4
Preis: € 0,00
Autor: Dr. Karl Ihmels
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.

Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.

Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Deutschland im internationalen Vergleich - Spitzenplatz oder nur noch Mittelmaß?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Neben der Umstellung der künftigen Energieversorgung auf ein zu 100 % erneuerbares Energiesystem ist die Abfall- und Kreislaufwirtschaft die zweite zentrale Säule im Rahmen der globalen Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft.