Carbon Credits für Biogas - Weltweit größte Anlage zur Energiegewinnung aus Deponiegas

Rund 5,5 Mio. Kubikmeter Methan entstehen jährlich in der Deponie Bandeirantes am Rande der brasilianischen Metropole São Paulo. Seit 2004 fasst das Unternehmen ,Biogas das Deponiegas und leitet es ins benachbarte 23-Megawatt-Gaskraftwerk. Das Projekt ist im Rahmen des ,Clean Development Mechanism' zur Registrierung angemeldet, da hier Klimagas gesammelt und CO2-neutral energetisch genutzt wird.

19.06.2005 Bandeirantes ist eine Hausmülldeponie gigantischen Ausmaßes. 7.000 Tonnen und damit die Hälfte des Mülls der rund 15 Mio. Einwohner zählenden brasilianischen Stadt São Paulo werden hier täglich abgelagert. Die seit 1980 betriebene Deponie ist mit ihrer Fläche von 140 Hektar eine der größten in Lateinamerika. Der Deponiekörper hat eine durchschnittliche Höhe von rund 90 Metern, an der höchsten Stelle erreicht er sogar 120 Meter. Bis heute wurden bereits rund 33 Mio. Tonnen Material eingelagert. Mitte 2006 wird die Deponie voraussichtlich ihre Kapazitätsgrenze erreichen und  geschlossen werden.

Lange noch nicht abgeschlossen sind dann allerdings die Abbauprozesse organischen Materials im Deponiekörper. Noch etliche Jahre werden dabei etwa elf Millionen Kubikmeter Deponiegas pro Jahr entstehen. Dieses Gas enthält rund 50 Prozent Methan (CH{-4), ein Gas, das etwa 21 Mal effektiver zum Treibhauseffekt beiträgt als Kohlendioxid (CO2). Methan hat aber den großen Vorteile, dass es aufgrund seines Energiegehaltes für die Erzeugung von Wärme oder Strom nutzbar ist. Eine Fassung und energetische Nutzung des Gases ist daher aus Sicht des Klimaschutzes doppelt sinnvoll: Zum einen gelangt das Methan nicht mehr in die Atmosphäre, zum anderen ersetzt es fossile Energieträger als Brennstoff und ermöglicht die klimaneutrale Erzeugung von Strom...

Unternehmen, Behörden + Verbände: Deponie Bandeirantes, Biogas, Arcadis-Logos, Van der Wiel, Heleno & Fonseca Construtécnica
Autorenhinweis: Dr. Helmut Dörr, Arcadis Consult



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: Juni 2005 (Juni 2005)
Seiten: 2
Preis: € 0,00
Autor: Dr. Helmut Dörr
 
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