Im freien Stil - Wettbewerb der Dualen Systeme

Nun ist sie da, die freie Konkurrenz um Recycling und Verwertung von Verkaufsverpackungen. Zwei erfahrene Markteinsteiger und ein Newcomer versuchen, der marktbeherrschenden DSD AG Kunden abzuwerben. Und mitten im Preiskampf: die Entsorger.

27.08.2005 Das Bundeskartellamt wird seine helle Freude haben. Der Wettbewerb auf dem Recycling-Markt für Verkaufsverpackungen nimmt konkrete Formen an. Schließlich wollten die Berliner Wettbewerbshüter bereits seit einiger Zeit nicht mehr einsehen, warum "alle Hersteller und alle Vertreiber aller Verpackungen, die in Verkehr gebracht werden, gesellschaftsrechtlich in einem Unternehmen kooperativ zusammenarbeiten" müssen, wie der Vorsitzende der 10. Beschlussabteilung beim Bundeskartellamt gerne formuliert.
So hat sich die Duales System Deutschland AG innerhalb kürzester Zeit von einem Monopolisten mit Gemeinwohl-Anspruch zu einem ,normalen Unternehmen im Wettbewerb gewandelt. Im Januar 2005 wurden drei Viertel der Aktienanteile, die von Herstellern, Händlern und Importeuren von verpackten Produkten gehalten wurden, durch einen unabhängigen Kapitalgeber ersetzt, der Deutschen Umwelt Investment AG (DUI), Tochter des New Yorker Finanzinvestors Kohlberg Kravis Roberts & Co. Ltd.
Seit Februar wird das Kölner Unternehmen von seinem neuen Vorstandsvorsitzenden Peter Zühlsdorff darauf vorbereitet, seinen Marktanteil, der immer noch irgendwo zwischen 88 und 95 Prozent liegt, im Wettbewerb zu verteidigen. Gleichzeitig nutzt DSD die neue unternehmerische Freiheit, um neue Geschäftsfelder zu erschließen, wie die Angebote rund um die Pfandpflicht, Dienstleistungen für Selbstentsorger oder Entsorgung von Elektro- und Elektronikschrott. Im Marktsegment duale Recycling-Systeme für Verkaufverpackungen allerdings hat die DSD AG immer noch eine marktbeherrschende Stellung inne. Damit liegt sie weiterhin im Fokus der Kartellbehörden, die unter anderem darauf achten, dass neuen Anbietern der Marktzutritt nicht verwehrt wird...

Unternehmen, Behörden + Verbände: Duales System Deutschland (DSD) AG, Bundeskartellamt, Deutsche Umwelt Investment AG (DUI), Kohlberg Kravis Roberts & Co. Ltd., Landbell AG, Interseroh AG, Contwin GmbH, Bundesverband der deutschen Entsorgungswirtschaft (BDE), Arbeitsgemeinschaft Verpackung und Umwelt (AgVU)
Autorenhinweis: Heinz-Wilhelm Simon

 



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: Juli/August 2005 (August 2005)
Seiten: 4
Preis: € 0,00
Autor: Heinz-Wilhelm Simon
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Europäische Rechtsvorgaben und Auswirkungen auf die Bioabfallwirtschaft in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Bioabfälle machen 34 % der Siedlungsabfälle aus und bilden damit die größte Abfallfraktion im Siedlungsabfall in der EU. Rund 40 Millionen Tonnen Bioabfälle werden jährlich in der EU getrennt gesammelt und in ca. 4.500 Kompostierungs- und Vergärungsanlagen behandelt.

Vom Gärrest zum hochwertigen Gärprodukt - eine Einführung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Auch mittel- bis langfristig steht zu erwarten, dass die Kaskade aus anaerober und aerober Behandlung Standard für die Biogutbehandlung sein wird.

Die Mischung macht‘s - Der Gärrestmischer in der Praxis
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Zur Nachbehandlung von Gärrest aus Bio- und Restabfall entwickelte Eggersmann den Gärrestmischer, der aus Gärresten und Zuschlagstoffen homogene, gut belüftbare Mischungen erzeugt. Damit wird den besonderen Anforderungen der Gärreste mit hohem Wassergehalt begegnet und eine effiziente Kompostierung ermöglicht.