In Deutschland und in der Europäischen Gemeinschaft wird politisch das Fernziel verfolgt, durch Abfallvermeidung und Abfallverwertung geschlossene Stoffströme zu erzeugen, die die Deponie zur Abfallablagerung zum Auslaufmodell werden lassen. Aktuell befinden sich Europa und auch Deutschland aber noch voll in der Ablagerungsphase mit entsprechendem Deponiebetrieb. Zum Schutz der Umwelt sind die Deponien auf einer geologischen Barriere und mit Basis- und Oberflächenabdichtungssystem anzulegen.
Oberflächenabdichtungssysteme sollen die Umweltbelastungen, die von einer verfüllten und abgeschlossenen Deponie ausgehen können, auf Dauer (nach dem Vorsorgeprinzip) auf ein vertretbares Maß begrenzen. Das Dichtungssystem soll die unkontrollierte Freisetzung von Deponiegas und Schadstoffen sowie die Infiltration von Niederschlagswasser in den Deponiekörper dauerhaft verhindern. Mit dem Zurückhalten und der anzustrebenden Verwertung von Deponiegas werden erhebliche Emissionen des hochgradig klimaschädigenden Methangases (CH4) verhindert In den relevanten deutschen Rechtsverordnungen und Verwaltungsvorschriften ist geregelt, dass die Betriebsphase einer Deponie die Ablagerungsphase und die Stilllegungsphase umfasst, an der sich die Nachsorgephase bis zur Feststellung des Abschlusses der Nachsorge nach § 36 Abs. 5 des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes durch die zuständige Behörde anschließt, wenn keinerlei Gefährdung der Umwelt und des Wohls der Allgemeinheit durch die Deponie mehr zu befürchten ist. Der Zeitraum vom Beginn der Ablagerungsphase bis zum Abschluss der Nachsorge kann viele Jahrzehnte umfassen. Allein für die Nachsorgephase wird von mindestens 30 Jahren für die Deponien der Klasse I bis III ausgegangen mit entsprechender Sicherheitsleistung vom Betreiber über diesen Zeitraum. In der Nachsorgephase sollen neben der umfassenden und regelmäßigen Kontrolle der Deponie und der Dichtungssysteme auch "Langzeitsicherungsmaßnahmen" wie das Reparieren von Böschungsrutschungen oder des Entwässerungssystems ausgeführt werden. Aus diesen zeitlichen Abläufen können Vorgaben für erforderliche Langzeitwirksamkeiten unter der Beachtung der Kontroll- und Eingriffsmöglichekeiten für Komponenten von Oberflächenabdichtungssystemen abgeleitet und begründet werden.
Copyright: | © LGA Bautechnik GmbH |
Quelle: | Deponieseminar 2007 (April 2007) |
Seiten: | 20 |
Preis: | € 5,00 |
Autor: | Prof. Dr.-Ing. Georg Heerten |
Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Überblick über und Diskussion der Maßnahmen zum beschleunigten Ausbau
der Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland
Die innerstaatliche Umsetzung des Pariser Klimaschutzübereinkommens
- ein Rechtsvergleich
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Like all public international law treaties, the Paris Climate Accords rely on national law for their implementation. The success of the agreement therefore depends, to a large extent, on the stepstaken or not taken by national governments and legislators as well as on the instruments and mechanisms chosen for this task. Against this background, the present article compares different approaches to the implementation of the Paris Agreement, using court decisions as a means to assess their (legal) effectiveness.
Klimaschutzrecht und Erzeugung erneuerbarer Energien in der Schweiz
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Verschachtelte Gesetzgebung unter politischer Ungewissheit