Bei der vergleichenden Betrachtung der verschiedenen Schadstoffgruppen als Auslöser von Grundwasserkontaminationen sind die chlorierten Kohlenwasserstoffe (CKW1) von besonderer Bedeutung. Ein wichtiges Merkmal von CKW-Grundwasserschäden sind ausgeprägt lange Kontaminationsfahnen bis zu Längen von über 7 km.
Bei der Sanierung von CKW-Grundwasserschäden wird am häufigsten Pump-and-Treat eingesetzt. Dieses Verfahren zeichnet sich zwar durch eine hohe Sicherheit aus, nachteilig wirken sich jedoch bei der Existenz von größeren CKW-Mengen im Untergrund die sehr langen Sanierungszeiträume bis zum Erreichen der Sanierungsziele aus. Bei vielen Sanierungsvorhaben stellen sich nach einigen Jahren Gleichgewichtszustände im Grundwasser ein, die zu einem sog. Tailing“ und damit langen Sanierungszeiträumen führen. Ein Beispiel für ein derartiges Sanierungsvorhaben ist in der Abbildung 1 dargestellt. Die CKW-Gehalte des seit 1982 in Betrieb befindlichen Sanierungsbrunnens liegen quasi seit ca. 8 Jahren konstant um Werte von ca. 400 µg/l. Ein weiterer Sanierungsfortschritt im Sinne abnehmender CKW-Gehalte und damit die Annäherung an die Sanierungszielwerte ist nicht gegeben. Es ist davon auszugehen, dass diese Sanierung ohne die Ergreifung von zusätzlichen Maßnahmen noch Jahre bis Jahrzehnte benötigen wird. Dies ist naturgemäß mit hohen Sanierungskosten behaftet.
Copyright: | © ICP Ingenieurgesellschaft Prof. Czurda und Partner mbH |
Quelle: | 7. Karlsruher Altlastenseminar - 2006 (Juni 2006) |
Seiten: | 12 |
Preis: | € 6,00 |
Autor: | Dr. Hans Dieter Stupp |
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