Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.
Der jüngste Bericht der Weltbank 'What the Future Has in Store: A New Paradigm for Water Storage' berichtet über die Bedeutung der Speicherung des Wassers und ruft zu einem dringenden Handeln auf, um Wasser zukünftig nachhaltiger zu bewirtschaften. Die Wasserspeicherung erbringt im Wesentlichen drei Leistungen:
1. Die Verbesserung der Verfügbarkeit von Wasser in Trockenperioden,
2. die Minderung der Auswirkungen von Überschwemmungen und
3. die Regulierung der Wassermenge z. B. für die Wasserkraft, den Transport auf der Wasserstraße oder die Naherholung.
Die größte Herausforderung aus Sicht der Weltbank ist die zunehmende Diskrepanz zwischen der Wassernachfrage und der verfügbaren Speicherkapazität, was durch
1. den Klimawandel,
2. das Bevölkerungswachstum weltweit (vor allem in den Großstädten) und
3. den Rückgang der Süßwasservorräte verschärft wird.
Mehr als 99 % der weltweiten Süßwasserspeicher sind natürliche Speicher, wie die Gletscher, die Schneedecke, die Flusssysteme mit ihren Feuchtgebieten, die Seen, das Grundwasser sowie die Bodenfeuchte. Trotzdem ist die Bedeutung gebauter Speicherinfrastruktur
groß und wird infolge der genannten Herausforderungen in der Zukunft bedeutend größer. Talsperren und die dahinter liegenden Stauseen sind dabei die bedeutendste Form der Wasserspeicherung. Es gibt schätzungsweise 6 865 km3 an Speicherkapazität in großen Stauseen (bei 7 320 Talsperren mit einer Höhe von mehr als 15 m oder einem Stauraum von mehr als 0,1 km3) und weitere 1 873 km3 in kleineren Stauseen [1].