Biogas: Brunner will Fehlentwicklungen korrigieren

03.03.2011 - Für eine ausgewogene Korrektur der Biogasförderung im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) hat sich Landwirtschaftsminister Helmut Brunner ausgesprochen. "Wir brauchen einen gesamtgesellschaftlichen Konsens, welche Änderungen notwendig sind, um Fehlentwicklungen zu stoppen", sagte Brunner im Vorfeld des von ihm initiierten Symposiums "Pachtkampf ums Maisfeld - Energie gegen Veredelung". Von der Veranstaltung, bei der am morgigen Freitag Fachleute und Vertreter verschiedener Verbände über das Thema diskutieren, erwartet sich der Minister eine realistische Einschätzung der Situation, einen offenen Meinungsaustausch und wertvolle Hinweise für notwendige Korrekturen. Im Anschluss will Brunner einen detaillierten Vorschlag zur Fortschreibung des EEG beim Bund einbringen. 

Nach Ansicht des Ministers ist unter vernünftigen Rahmenbedingungen auch künftig ein angemessener Zubau von Biogasanlagen sinnvoll. An der Grundstruktur des EEG will Brunner nicht rütteln, weil die Biogasbetriebe auch künftig auf Planungssicherheit angewiesen seien. Dennoch seien Korrekturen unumgänglich. Unter anderem dürften Biogasanlagen Veredelungsbetrieben nicht die Futterfläche wegnehmen, sondern sollten vielmehr deren Gülle verwerten. Dazu muss laut Brunner der Güllebonus anders als bisher auf die Gülle konzentriert werden. Ein wichtiges Anliegen ist dem Minister auch der Erhalt von Grünland: "Wo Grünland über Tierhaltung nicht mehr verwertet wird, soll es für Biogasanlagen genutzt werden", so der Minister. All dies könne und müsse durch entsprechende Regelungen im EEG gesteuert werden, denn: "Wir brauchen die richtige Anlage in der richtigen Größe am richtigen Ort".

Derzeit decken die 2 030 Biogasanlagen rund fünf Prozent des Brutto-Stromverbrauchs in Bayern. Rechnerisch wird damit jeder fünfte Haushalt in Bayern mit Strom aus landwirtschaftlichen Biogasanlagen versorgt.

Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten


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