Solar-Atlas für den Mittelmeerraum: Wo lohnt sich der Bau von Solarkraftwerken?

26.10.2010 - Wo auf der Erde ist die Sonneneinstrahlung am stärksten? Welche Länder können zuverlässig auf Solarenergie setzen? Mit einem Solar-Atlas für den Mittelmeerraum erstellt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gemeinsam mit internationalen Partnern umfangreiches Kartenmaterial, das auf Basis von Satelliten- und Erdbeobachtungsdaten verlässlich Auskunft über das Potenzial der Sonnenenergie an einem bestimmten Ort gibt. Für die Investition in Solarkraftwerke soll der Solar-Atlas ab 2012 eine wichtige Entscheidungsgrundlage liefern.

"Der Solar-Atlas kann Investoren helfen, den optimalen Ort für den Bau von Solarenergieanlagen zu finden und damit das Investitionsrisiko deutlich vermindern", erklärt Projektleiter Carsten Hoyer-Klick vom DLR-Institut für Technische Thermodynamik beim offiziellen Projektstart am 26. Oktober 2010 in Stuttgart. "Wenn die Investitionen in Solarenergieprojekte mithilfe der Daten steigen, können wir langfristig die CO2-Emissionen reduzieren, weitere Arbeitsplätze in der Branche schaffen und konventionelle Brennstoffressourcen schonen", prognostiziert der DLR-Wissenschaftler. Bisher existiert für die Region keine Datensammlung der solaren Ressourcen, die sowohl eine hohe räumliche Auflösung als auch eine lange Zeitspanne umfasst. Um Initiativen wie DESERTEC oder den Solarplan für das Mittelmeer voranzutreiben, ist eine solide Datenbasis jedoch unverzichtbar.
   
Meteosat liefert Solarstrahlungsdaten   
  
Der Solar-Atlas wird in den nächsten zwei Jahren auf Basis von hoch aufgelösten, bis auf einen Kilometer Entfernung genauen, Satelliten- und Erdbeobachtungsdaten der Solarstrahlungsressourcen im Mittelmeerraum erarbeitet und mit bestehenden Bodenmessungen der Region kombiniert. Zum Einsatz kommen unter anderem die Rohdaten der europäischen geostationären Wettersatelliten Meteosat, die das DLR mit Unterstützung des Bundesumweltministeriums in einem Langzeitarchiv dokumentiert hat. Sie werden über einen Zeitraum von mindestens 15 Jahren ausgewertet.
   
Einfacher Zugriff über interaktives Webportal    
   
Die Fertigstellung der Datenbank ist für das Jahr 2012 geplant. Dann soll ein einfacher Zugriff auf die Daten über ein interaktives Webportal möglich sein und den Investoren in der Zielregion eine wichtige Hilfestellung leisten.     
  
Die Partner 
   
Im Rahmen des Projektes kümmern sich das DLR und die französische Forschungseinrichtung Armines vor allem um die Bereitstellung der Daten, das EU Joint Research Center (JRC) und die slowakische Firma GeoModel um die Benutzer-Schnittstelle und Transvalor, Frankreich, um die dahinter liegende Infrastruktur. Das Observatoire Méditerranéen de l'Energie (OME), das United Nations Environment Programme (UNEP) und das Regional Centre for Renewable Energy and Energy Efficiency (RCREEE) vernetzen das Projekt in der Mittelmeerregion. Das Projekt ist Teil der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI). Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit fördert die Initiative aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages.


Pressemitteilung des "Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)"

 

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