Spezialschiffbau für Offshore-Windenergie braucht Bürgschaften
28.10.2010 - Der Branchenverband der Offshore-Windenergie WAB in Bremerhaven bedauert die Ankündigung von Wirtschaftsminister Brüderle, keine weiteren Bürgschaften aus dem Deutschlandfonds für den Spezialschiffbau bereitzustellen. Der Deutschlandfonds sieht vor, dass Baukosten für Schiffe bis zu 90 Prozent vom Staat gesichert werden.
"Offshore-Windenergie ist auch für die maritime Industrie eine große Chance. Wir werden in Zukunft viele neue Spezialschiffe für Offshore-Windenergie brauchen.", so Ronny Meyer, Geschäftsführer der Windenergie-Agentur WAB. Der Branchenverband erwartet einen massiven Ausbau der Windenergie auf See. Bis zum Jahr 2020 sollen alleine in Deutschland ca. 2.000 Windturbinen installiert werden. Branchenstudien zeigen, dass der Bedarf nach Spezialschiffen für Installation, Service und Wartung der Anlagen in den nächsten Jahren massiv ansteigen wird. "Derzeit beobachten wir aber, dass Offshore-Spezialschiffe nicht in Deutschland, sondern im Ausland gebaut werden. Von dem Boom in der Offshore-Windindustrie müssen aber auch die Werften hier im Lande profitieren.", so Meyer.
Die deutschen Werften vollziehen seit Jahren einen Wandel zum Spezialschiffbau. Auch die Bundesregierung hat den Schiffbau in ihre Hightech-Strategie mit aufgenommen. Ohne Bürgschaften ist dieser Wandel aber nur schwer zu vollziehen, da Banken sich häufig sträuben die Risiken ohne Bürgschaften zu übernehmen. "Mit dem Spezialschiffbau für Offshore-Windenergie würden die Werften weiter auf Klasse statt Masse setzen. Das ist doch der richtige Weg, den man unterstützen muss!", so Meyer. Der Markt verlangt nach neuen, innovativen Lösungen für Installations- und Service-Schiffe im Offshore-Bereich. Das bedeutet für die Werften einen hohen Entwicklungsanteil. "Um hier den technologischen Fortschritt zu halten, brauchen wir solche Föderinstrumente.", so Meyer. "Wir fordern daher von der Bundesregierung hier mit Förderinstrumenten befristet zu helfen!"
Die WAB ist das bundesweite Netzwerk der Offshore-Windenergiebranche mit Sitz in Bremerhaven. Dem im Jahr 2002 gegründeten Verein gehören mittlerweile 300 Unternehmen und Institute aus allen Bereichen der Windenergieindustrie an. Derzeit arbeiten in der deutschen Offshore-Windwirtschaft direkt über 4.000 Beschäftigte mit einem Umsatz von über 1 Mrd. EUR.
Pressemitteilung der Windenergie-Agentur Bremerhaven/Bremen e.V.
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