Erneuerbare Energie braucht Wasserstoff als Helfer Parlamentarischer Abend des DWV
07.10.2010 - Der Ausbau erneuerbarer Energien benötigt Wasserstoff als Helfer. Der Einsatz von Wasserstoff als Speichermedium wird es ermöglichen, erneuerbare Primärenergie in einem größeren Umfang als heute ins Netz und zum Kunden zu bringen. So lautete die zentrale Aussage des parlamentarischen Abends auf Initiative des Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verbandes (DWV) am 7. Oktober 2010 in der Vertretung der Länder Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern in Berlin.
Die Brandenburger Staatssekretärin Tina Fischer, Wirtschafts-Staatssekretär Rüdiger Möller aus Mecklenburg-Vorpommern und Dr. Andreas Scheuer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, unterstützten gemeinsam die Initiative des DWV für diesen Abend. Der DWV versteht sich nicht nur als Sprachrohr der Branche, sondern auch als Plattform für den Knowhow-Transfer.
Staatssekretärin Fischer betonte den Platz Brandenburgs im Spitzenfeld beim Einsatz erneuerbarer Energien, die durch gezielte Forschung und Anwendung im Bereich der Energiespeichermedien Wasserstoff und Brennstoffzellen weiter gefestigt werden solle. Auch verwies sie auf die großen Chancen, die sich durch den Ausbau der erneuerbaren Energien für Ökologie und Ökonomie böten.
Der Parlamentarische Staatssekretär Dr. Andreas Scheuer unterstrich diese Äußerung: „Wir dürfen die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie nicht aus dem Blick verlieren. Gerade auf diesem Gebiet sind unsere deutschen Hersteller führend. Denn nicht zuletzt hat das Thema Elektromobilität auch eine wichtige industriepolitische Komponente."
„Energie aus Wind zu speichern ist die technologische Herausforderung", sagte Staatssekretär Rüdiger Möller aus Schwerin. „Das Technologiefeld Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie ist derzeit von starken FuE-Tätigkeiten geprägt, auch in Mecklenburg-Vorpommern. Die neue Technologie benötigt aber Transparenz und Begreifbarkeit, sie muss heraus aus der Gedankenwelt der Labore in die Wirklichkeit, also an sinnvolle wirtschaftliche Anwendungen des Alltags herangeführt werden."
Die beiden Länder Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern verfügen schon heute über bedeutende Windparks. Das schwankende Angebot der Windkraft (und auch der meisten anderen erneuerbaren Quellen) mit der ebenfalls schwankende Nachfrage der Kunden zu harmonisieren erfordert aber weit höhere Speicherkapazitäten im Netz als bisher vorhanden. Erst recht, wenn die offshore-Windparks ans Netz gehen, bergen unzureichender Netzausbau und zu geringe Puffervolumen enorme Risiken. An der Nutzung von Wasserstoff als Speicher führe kein Weg vorbei, so DWV-Vorstandsvorsitzender Dr. Johannes Töpler. Dass Windenergie und Wasserstoff diesbezüglich ein ideales Paar darstellen, entspricht auch der Meinung von Werner Diwald, Vorstand des Energieerzeugers ENERTRAG. Sein Unternehmen wird diese Symbiose ab dem kommenden Jahr in einem Hybridkraftwerk nahe Prenzlau demonstrieren.
Die Kernforderung bei der Podiumsdiskussion unter Leitung von Prof. Dr. Jochen Kreusel, Vorsitzender der Energietechnischen Gesellschaft im VDE, lautete, dass das Energiekonzept der Bundesregierung die Rolle von Wasserstoff und Brennstoffzelle ausbauen müsse. An der Diskussion wirkten Hermann Albers, Präsident des Bundesverbandes WindEnergie, Patrick Schnell, Vorsitzender der Clean Energy Partnership, Dr. Klaus Bonhoff, Geschäftsführer des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff und Brennstoffzellen (NOW) und Dr. Gerhard Buttkewitz von der Wasserstofftechnologie-Initiative Mecklenburg-Vorpommern mit.
„Wasserstoff und Brennstoffzelle sind zentrale Komponenten einer nachhaltigen Energieversorgung; nur mit Hilfe ihres Einsatzes lassen sich die energie- und klimapolitischen Ziele für das Jahr 2020 und darüber hinaus erreichen", so das abschließende Fazit von Dr. Johannes Töpler.
Pressemitteilung des Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband e.V. (DWV)
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