Anpassung des Talsperrenbetriebs an die Klimaänderung am Beispiel des Rurtalsperrensystems

Talsperren dienen dem Ausgleich von Wasserdargebot und Wassernachfrage. Hochwasser wird zurückgehalten und gespeichertes Wasser zur Überbrückung von Niedrigwasserperioden verzögert abgegeben. Wie dies geschieht ist in Betriebsregeln festgelegt, welche auf Basis des gemessenen Zuflusses zur Talsperre aufgestellt werden. Diese Randbedingungen ändern sich im Zuge des Klimawandels. Der Beitrag beschäftigt sich mit dem Einfluss des Klimawandels auf den Talsperrenbetrieb und der Notwendigkeit von Anpassungen sowohl für Hochwasser- wie auch für Niedrigwasserphasen.

Die neun Rurtalsperren in der Eifel südlich von Aachen erfüllen als multifunktionales Verbundsystem die konkurrierenden Aufgaben Schutz vor Hochwasser (HW), Trinkwasserversorgung, Brauchwasserversorgung, Aufhöhung des Niedrigwassers (NW), Freizeitnutzung und Energiegewinnung. Im Rahmen des von der EU und dem Land Nordrhein-Westfalen geförderten Interreg-IVb-Projekts AMICE (Adaption of the Meuse to the Impacts of Climate Evolutions) sollen aufbauend auf der Evaluierung der bestehenden Betriebsregeln für verschiedene ausgewählte Klimaszenarien Anpassungsoptionen für den Betrieb der Rurtalsperren an den Einfluss von Klimaänderungen sowohl für HW- als auch für NW-Szenarien entwickelt werden. In diesem Zusammenhang muss die Frage beantwortet werden, welchen Einfluss Klimaänderungen auf die Leistungsfähigkeit des gesamten Talsperrensystems bei der Erfüllung ihrer wasserwirtschaftlichen Aufgaben haben. Unter der Leistungsfähigkeit von Talsperren wird an dieser Stelle die Fähigkeit verstanden, die natürlichen Abflussschwankungen auszugleichen und eine nachhaltige Wasserversorgung sowie einen wirkungsvollen HW-Schutz zu gewährleisten. Die Leistungsfähigkeit soll somit die Erfüllung der verschiedenen Interessen der Nutzer der Ressource Wasser gewährleisten, wobei neben dem Menschen mit seinen verschiedenen Aktivitäten auch die Ökologie als Nutzer zu berücksichtigen ist. Bezüglich der daraus resultierenden Anforderungen an den Talsperrenbetrieb lassen sich zwei wesentliche Aufgabenbereiche unterscheiden: HW-Schutz und Wasserbereitstellung. Für diese beiden Aufgabenbereiche lassen sich Kennzahlen definieren, welche die Leistungsfähigkeit der Talsperren beschreiben und anhand derer sich die möglichen Auswirkungen des Klimawandels auf den Talsperrenbetrieb quantifizieren und bewerten lassen.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 05/2013 (Mai 2013)
Seiten: 4
Preis: € 10,90
Autor: Dipl.-Ing. Matthias Kufeld
Dipl.-Ing. Benjamin Sinaba
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Holger Schüttrumpf
Dr.-Ing. Gerd Demny
Dipl.-Ing. Christof Homann
 
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Tagungsband vom 18. Symposium Bioenergie 2009 / OTTI e.V.