Ultrafiltration zur Behandlung kalkhaltiger Wässer

Schlammhaltige Wässer aus der Spülung der konventionellen Filter einer Schnellentcarbonisierungsanlage enthalten einen hohen Anteil an Feintrübung, die den Absetzvorgang behindert und die Versickerung des Klarwassers erschwert. Durch Behandlung des Klarwassers über Ultrafiltration kann ein partikelfreies Filtrat erzeugt werden, das für die Versickerung bestens geeignet ist.

Im Wasserwerk Ottersdorf der star.Energiewerke GmbH & Co. KG in Rastatt wird Grundwasser aus drei Brunnen mittels Schnellentcarbonisierung von 20 °dH auf 12 °dH enthärtet. Das enthärtete Wasser aus den Schnellreaktoren wird nach Verschneiden mit einem Teilstrom an unbehandeltem Grundwasser über eine konventionelle Filteranlage geleitet, um die Resttrübung zu entfernen. Das Wasser ist nach der Filtration noch immer calcitabscheidend und verursacht Ausfällungen im Reinwasserbehälter, bevor das Trinkwasser über das Versorgungsnetz an die Verbraucher verteilt wird. Die Filter der Filteranlage müssen regelmäßig gespült werden, um die kalkhaltigen Ablagerungen aus dem Filterbett zu entfernen und ein Verbacken des Filtermaterials zu vermeiden. Das schlammhaltige Wasser aus der Filterspülung wird in Absetzbecken gesammelt und das resultierende Klarwasser wird versickert. Aufgrund der hohen Feintrübung im Klarwasser ist die Versickerung bislang unbefriedigend und muss verbessert werden.

Im Rahmen von Pilotversuchen wurde überprüft, inwieweit die Ultrafiltration (UF) als Verfahren zur Behandlung der im Prozess anfallenden kalkhaltigen Wässer geeignet ist. Zwei Fragestellungen waren hierbei von besonderem Belang:

  1. Kann die UF-Anlage stabil mit dem Wasser aus dem Ablauf der Schnellreaktoren betrieben werden?
  2. Kann die UF-Anlage stabil mit dem Klarwasser aus den Absetzbecken betrieben werden, die der Sammlung der schlammhaltigen Wässer aus der Filterspülung dienen, bevor sie zur Versickerung gelangen?



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 03 - 2016 (März 2016)
Seiten: 4
Preis: € 4,00
Autor: Dr.-Ing. Pia Lipp
Dipl.-Ing. (FH) Michael Koch
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Klimaresilienter Städtebau
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (12/2023)
Instrumente, Chancen und Hindernisse bei der Klimaanpassungsplanung

Klimawandelbewältigung im Non-ETS Sektor in Deutschland und Österreich
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (12/2023)
Ein neues Rechtsgebiet im Vergleich

Der Schutz der Menschenrechte im Klimawandel vor dem internationalen Gerichtshof
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (12/2023)
Maßnahmen der Staaten, die dem Klimaschutz unzureichend gerecht geworden sein sollen, sind in der Vergangenheit in Verfahren vor Menschenrechtsorganen der UN geltend gemacht worden.1 Mit der Initiative des Inselstaates Vanuatu vom6.12.2022wird erstmals der Versuch gemacht, den Schutz der Menschenrechte im Klimawandel mit Hilfe des IGH weltweit voranzubringen.